Alles Gold was glänzt

von Martin

Schnappschuss (2015-07-08 08.49.05)

Ein noch viel älterer Menschheitstraum als das Fliegen ist die Herstellung von Gold.

Seit jeher sollte die Alchemie sich dieses Wunders annehmen um aus minderwertigen Materialien das wertvolle Edelmetall zu erschaffen. Was heutzutage durch moderne Technik umgesetzt wird wurde jahrhundertelang durch mysteriöse Formeln und Zeichnungen umgesetzt – wenig erfolgreich.

gargamelDennoch birgt die Alchemie ein großes Potential spannende Geschichten zu erzählen und ist daher auch Ursprung zahlreicher Film- und Serienideen. Wir erinnern uns alle an die nicht enden wollende Suche Gargamels nach dem Dorf der Schlümpfe um seine friedlichen blauen Bewohner in heißbegehrte Goldmünzen zu verwandeln.

Full Metal Alchemist BrotherhoodManchen sind die Brüder Edward und Alphose Elric und das Prinzip des äquivalenten Tausches aus dem Anime Fullmetal Alchemist: Brotherhood ein Begriff. Sie waren weniger an Gold als an einem anderen Schatz interessiert. Bei dem Versuch ihre über alles geliebte Mutter aus den ‘Zutaten’ des menschlichen Körpers wieder ins Leben zurückzurufen musste Edward einen Arm und ein Bein einbüßen, Alphose sogar seinen ganzen Körper. Seitdem versuchen die beiden dies wieder rückgängig zu machen. (Kleine Serienempfehlung am Rande)

Carlos Andre Stevens verbindet diese beiden Ansätze in seinem Animationsfilm “The Alchemists Letter” um Gold zu gewinnen muss der Alchemist mehr einsetzen als nur seinen Körper – seine Erinnerungen.

Eine herzzerreißende Geschichte wunderschön animiert:

 

Let’s Play – Aufmerksamkeitsökonomie in Reinform

von Ben

Ein schwerer Titel beherbergt ein schweres Thema. Zumindest, wenn man es von unterschiedlichen Seiten betrachten möchte. Und wieder einmal betrifft es den menschlichen Drang zum Teilen seines Wesens. Web2.0 hat uns ein Fenster zur Schaustellung unserer Persönlichkeit gegeben. Oder vielmehr, was uns ausmacht, was uns interessiert. Über den fast schon unheimlichen Kult um youtuber und Giganten der preisgünstigen SelbstinszenKatja Krasaviceierung wurde in anderen Formaten bereits ausführlich diskutiert, sodass ich an dieser Stelle nicht Fässer öffnen will, deren Inhalt wir bereits zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot hatten. Es sei nur darauf hingewiesen, wie sehr er unseren Alltag beeinflusst. Jumpcuts definieren unsere neue Art der many-to-many Kommunikation, verändern vielleicht sogar kognitive Fähigkeiten von heranwachsenden Konsumenten. Gesprächskultur und Gesprächshygiene wird beschnitten und zu einer Form von Informations-Tiki Taka eingedampft. Die katalanische Version von form follows function. Doch übt man hier vielleicht Kritik an der Art und Weise, wie Nutzer Inhalte genierieren, so bleibt im Abtropfsieb dieser Diskussion zumindest der Erkenntnisrückstand hängen, dass sie es tun. Der Mensch als reflektives Wesen lässt in einer Form des schnellverdaulichen Enterntainment seine Umwelt in die eigene Gedankenwelt einblicken. Auch wenn diese Welt manchmal nur den Umfang eine Juniortüte hat. Convenience-Unterhaltung in Zeiten der Zeitverdichtung sozusagen. Und alles im Zuge der gesteigerten Aufmerksamkeitslenkung. Der Mensch hat bedienbare Werkzeuge, um kurzfristig einen Schritt näher in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und denkt damit automatisch konstant über die Dinge nach, die er mit dem Volk teilen will. Ich streame, also bin ich.

Generieren youtuber, wie Sami Slimani, Bibi oder Katja Krasavice dabei Sternstunden ihres begrenzten Universums, in dem sie ein gewisses Portfolio an Inhalten als Fächer vorm spärlich ausgeleuchteten Gesicht tragen, so stürzt sich eine andere Form von Aufmerksamkeitswirtschaftler auf einen Bereich der Unterhaltung, der sonst im Verborgenen geblieben ist: Let’s Player. Man kann nun in die Tiefe gehen, um diesen Begriff zu definieren oder die Tastatur schonen, in dem man einfach sagt: Menschen spielen Videospiele und filmen sich dabei. Was in den Anfängen der alltäglichen Internetnutzung als Sparte von GIGA noch von den Großkopferten  der Industrie belächelt wurde, weil man einem solchen Format keine Überlebenschance zusprach, erfährt in den letzten Jahren einen immer größer werdeForsennden Zuwachs an Streamern, die ihr Scheitern, Schimpfen, ihre Freude und epische Siege in digitalen Welten zur Schau stellen wollen. Dienste, wie Twitch bieten ihnen dabei eine technische Plattform, um diese Übertragungen zu deichseln und darüber hinaus die Möglichkeit, eine Gefolgschaft an Beobachtern aufzubauen. Was diese Leute dazu bewegt, stundenlang einem scheinbar Unbekannten beim Videospielen zu beobachten, soll hier nicht weiter diskutiert werden, jedoch ist es eine Tatsache, dass Let’s Player mittlerweile auch wirtschaftlich von dieser Form der Unterhaltung profitieren, in dem sie Abos und Spendenmöglichkeiten anbieten. Erst Ende 2014 legte der populäre Streamer Forsenlol eher zufällig die Spendenstatistik seines Accounts bei einer Liveübertragung frei und ließ die Welt nun nicht nur wissen, dass er gern Videospiele zockt, sondern dabei bereits nach der Hälfte eines Monats über 18.000 Dollar gespendet bekommt.

Der kleine Mann schreit nun auf. Die gebückte Facility Managerin schüttelt den Kopf und der, sich für einen ehrlichen Arbeiter haltende, Bürger außerhalb der Zielgruppe von Let’s Playern versteht die Welt nicht mehr. Zu deuten ist, dass auch 2015 gemeinsame Interessen und die digitale Nähe zu Fremden eine neue Form der sozialen Gemeinschaft kreiert. Diese ist auf dem Fundament der Unterhaltung aufgebaut, obwohl sie die Einführungskurse von Medienproduktion konsequent geschwänzt hat (vermutlich, um zu streamen).  Ich persönlich habe auch bereits viele Stunden beim Beobachten von Videospielern verbracht und kann selbst die eigene Faszination, anderen Menschen dabei zu folgen, wie sie Dinge tun, ich eigentlich selbst angehen könnte, nicht erklären. Ich habe mit Streamern gechattet, die sich vor einem Publikum von fünf Leuten Nächte um die Ohren geschlagen haben, um eine Show abzuliefern. Und ich werde es wieder tun. Ob dies nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Vielmehr sagt diese Form der Schaustellung über den Mensch aus, dass er Unterhaltung sucht, um sich selbst darin wieder zu erkennen.

Aufmerksamkeit lässt sich nun mal in zwei Richtungen lenken: nach außen und nach innen.

Kornversation #002 – Scripted Reality & Scripted Entertainment

In der zweiten Folge geht’s um Scripted-Reality-Formate. Als bekennender Fan scheinbar einfacher Unterhaltung führt Martin durch die heutige Runde. Was ist dran am Trash-TV und ist wirklich alles schlecht? Schaut rein!

Kornversation #2 online!

Liebe Freunde,

es ist schon wieder der letzte Freitag des Monats und dieser bringt Euch eine neue Kornversation!
In Folge zwei diskutiert Martin mit Ben und Dominic über Scripted Reality und Scripted Entertainment. Was ist das überhaupt und ist das alles wirklich so schlimm wie alle Welt sagt?
Mit dabei natürlich auch wieder unser aller Schweighoffer! Dieses Mal als WC-Untensil und Datenträger!
Viel Spaß beim Ansehen und Mitdiskutieren!

Hier geht’s zur Folge!

Ready to Fly

von Dave

Dieses Mal soll es um ferngesteuertes Spielzeug für die Großen gehen:

Ferngesteuerte Autos kann jedes Kind bedienen und durch die Wohnung oder den Garten lenken. Bei fliegenden Geräten wird die Sache schon etwas schwieriger. Da gibt es nicht nur vorwärts, rückwärts und ein bisschen links und rechts. Die dritte Dimension macht das Steuern eines kleinen Flugobjekts ziemlich knifflig. Zum fliegen gibt es drei verschiedene Flugobjekte: Flugzeuge, Hubschrauber und Multicopter (Drohnen). Im Gegensatz zu kleinen Flugzeugen, können Drohnen und Hubschrauber auf der Stelle schweben. Das erleichtert die Bedienung ungemein, da man die Steuerknüppel auch einfach mal loslassen kann um sich zu orientieren ohne das Spielzeug an einem Baum oder der Küchentür zerschellen zu lassen. Auch wurde die Bedienung immer weiter optimiert, sodass Loopings per Knopfdruck möglich sind. Diese kleinen ferngesteuerten Flitzer gibt es inzwischen auch einsatzbereit zu kaufen (Ready-to-fly). Kaufen – Auspacken – Losfliegen. Ziemlich geil. Noch geiler ist, dass Mulitcopter in der Lage sind, Gegenstände zu Transportieren, z.B. Kameras! Quadrocopter – das sind Multicopter mit vier Propellern – sind ziemlich kompakt und können die allseits bekannte GoPro tragen. Mit Gimbal sind dadurch richtig atemberaubende Filmaufnahmen aus luftiger Höhe realisierbar. Multicopter dagegen können schwere Spiegelreflexkameras tragen und kommen immer häufiger in Filmproduktionen zum Einsatz.

Fazit: Kamera auf fliegendem Untersatz in Kombination mit Gimbal = geiler Scheiß:

 

Zweite Interaktionsmöglichkeit ist online!

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Ab heute könnt Ihr wieder Einfluss auf unseren Film Breaking News nehmen. Eine zweite Frage ist online, auf die Ihr individuell antworten könnt.

Besucht unsere interaktive Seite und steuert Eure Ideen zum Film bei. Welche Auswirkungen das hat, ist vielleicht nicht immer gleich offensichtlich, aber seid sicher: Euer Einfluss ist entscheidend!

Revenge of the Great Camera Shootout

von Dominic

Mittlerweile kommt nahezu alle zwei Monate eine neue Kamera auf den Markt. Die Modelle versprechen hierbei teilweise 4K Möglichkeiten, raw-Videoaufnahme, 14 Blenden Dynamik und alles mögliche, das auch bei professionellen Film- und Kinoproduktionen eingesetzt wird – und das zum Teil für einen Bruchteil des Preises der Highend Kameras. Auf der anderen Seite finden sich aber auch ebenso viele Kamera-Reviews, -Tests und Empfehlungen. Besonders gerne schauen sich die Techniker dabei Testcharts an, mit Hilfe derer sich ganz eindeutig sagen kann, welche Kamera besser auflöst, genauer Farben abbildet, mehr Dynamik bietet und so weiter und so fort. Und auch wenn die “perfekte” Kamera noch nicht gefunden wurde, so kann dank dieser Tests ganz klar gezeigt werden, welche Kamera unter diesen simulierten Extrembedingungen Schwächen zeigt.

Zacuto, eine Marke, die dem Filmemacher vermutlich eher durch hilfreiches Equipment, wie Rigging für Kameras, Viewfinder und dergleichen bekannt ist, hat schon mehrfach intensiv verschiedene Kameras getestet und gegeneinander antreten lassen. Für mich sticht jedoch ein Test aus dem Jahre 2012 immernoch heraus.

Unter dem Namen Revenge of the Great Camera Shootout 2012 wollte Zacuto einige Dinge endgültig klarstellen. Der Test unter der Leitung von Bruce Logan geht dabei besonders auf die subjektive Einschätzung von Kameras ein. Unterschiedlichste Kameramodelle, von der RED Epic, über die Alexa, inklusive Canon 7D und iPhone, sollten dieselbe Szene aufnehmen – alles jedoch unter der Leitung eines geschulten Kameramanns (oder einer Kamerafrau), der oder die jedoch auch noch eigens Licht setzen durfte, um das meiste aus der Kamera herauszuholen. Anschließend wurde sogar noch ein Grading durchgeführt und diese Kameraaufnahmen einem Expertenpublikum blind vorgeführt – mit erstaunlichen Ergebnissen.

Wer knapp zwei Stunden Zeit findet den Shootout mitzuverfolgen kann sich selbst davon überzeugen, welche Kamera ihn am meisten überzeugt. Ich kann nur so viel sagen: In meiner Top 3 befand sich eine Kamera von der ich so gar nicht gerechnet hatte, dass sie mich überzeugen konnte.

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Herzlich Willkommen zur Kornversation – der freundlichen Talkrunde von Reis+!

Hier wollen wir uns regelmäßig über medienrelevante Themen auslassen und Meinungen zu aktuellen Trends und Undingen der Branche vorstellen. In wechselnder Besetzung der Reis+ Urgesteine Ben, Dave, Dominic und Martin, mal mit, mal ohne Gast gibt es allerhand Interessantes aus der bunten Welt der Medien und dem turbulenten Leben der Reiskörner.

Damit auch niemand unter den Tisch geredet wird, gibt es zudem unseren Schweighoffer – jeder Redner, kann einmal pro Folge diesen einsetzen und erst wenn die von ihm gestellte Aufgabe gelöst wurde, dürfen die Anderen wieder mitmischen. Ein knifflig-lustiges Gimmick für jeden Gast und Zuschauer!

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Ansehen und Mitdiskutieren auf Facebook und Youtube!

Hast Du ein Thema über das wir mal reden sollen oder möchtest vielleicht Gast in einer Kornversation sein? Dann melde dich ganz einfach über dieses Kontakformular!

Folge #1
Folge #2
Folge #3


Folge #1: “Die Rolle des Fernsehens” vom 29.05.2015


Folge #2: “Scripted Reality & Scripted Entertainment” vom 26.06.2015


Folge #3: “Wie gut tut Technik?” vom 31.07.2015

 

Wingman

von Martin

Ihr kennt das ja mittlerweile von uns. Ben schreibt etwas und ich habe prompt etwas dagegen. Dieses Mal möchte ich ihm nicht vollends in die Parade grätschen sondern viel mehr mit mahnendem Finger auf das zeigen, was die von ihm vielgerühmte Augmented Reality auf ihrer Schattenseite verbirgt.

Zunächst möchte ich aber anmerken, dass ich von VR, Augmented Reality, Oculus Rift und Co. genauso gehyped bin wie der gute Ben, aber nichtsdestotrotz kann ja ein flüchtiger Blick auf die andere Seite der Argumentationsmauer nicht schaden.


Exkurs: Während ich die Idee zu dieser Inspiration in meinem Kopf ausformulierte, stieß ich in den Weiten des Internets auf ein anderes interessantes VR Projekt, welches ich hier am Rande kurz vorstellen möchte, da wir gerade so schön im Thema sind. Ein paar findige Polen, haben bereits im Sommer 2014 den Weg für eine neue Art der Umgebungswahrnehmung geebnet.

Sie ermöglichen uns ein Real-Life-Third-Person-Erlebnis. Aus ein paar GoPros, einer Oculus Rift, einem Rucksack und ein paar Controllern haben sie ein zu diesem Zeitpunkt schon durchaus beachtliches Konstrukt erschaffen, das uns in die Lage versetzt uns selbst, von “hinten-oben” zu sehen, wie wir es teilweise aus Computerspielen gewohnt sind. Schaut Euch das Video dazu an:


Zurück zum Wesentlichen. Augmented Reality ist auch Grundlage des Hauptdarstellers der heutigen Inspiration: “Sight” heißt der Kurzfilm aus dem Jahr 2013, der auf eine sehr interessante Weise Möglichkeiten und am Ende doch auch die großen Gefahren dieser Technologie aufzeigt.

Wingman_Bild2

Ein futuristisches Stück Video von Eran May-raz und Daniel Lazo, dass mich in irgendwie an die Augenscangeschichte aus Minority Report erinnert.
Story: Ein Typ sieht Dinge  – der Typ hat ein Date – ein nicht so gutes Date – ein doch ganz gutes Date – dann wird’s komisch – Ende.
Oder wie man im Internet heutzutage sagen würde:
“Dieser Typ hat das Date seines Lebens, was danach geschieht ist absolut unfassbar!”