Threshold der Ablehnung: Zwischen Hass und Gefolgschaft

von Ben

Das Internet ist ein Biotop der Aufmerksamkeit. Kein anderer Spielplatz medialen Outputs beschäftigt sich so sehr mit der Frage, inwiefern die eigene Persönlichkeit aus dem Schatten hin zum Tageslicht der Folgschaft vieler treten kann. Vergesst Fernsehquoten oder Fußballfans – die Masse der Follower und Supporter in der Welt der digiWeinende "Take That"-Fans Weinende Take That-Fanstalen Vernetzung ist die neue Tanzgesellschaft, die sich um das goldene Kalb versammelt. Youtube, Twitter, Facebook und Instagram bilden damit die Petrischale der Individualisierung. Nicht bei den eigentlichen Contenterstellern, sondern vielmehr bei deren lammfrommen Kuttenträger, die die konspirativen Mantras tagtäglich im Kopf vor sich her tragen und sich im Zeichen des Objekts ihrer Begierde mit deren Namen schmücken – im Zuge der Definition des eigenen Ichs tendiert der Mensch dazu, sich von seiner Umwelt inspirieren zu lassen. Waren es damals die Take That Groupies, die mit Tränen in den Augen und Schaum vorm Maul den Namen Gary und Howie in die Welt schrien, bis die Zahnspangen barsten, so wurde die Hysterie auf dem Schulhof im digitalen Zeitalter zum Capslockkommentar im Internet. Die Notwendigkeit zum Fantum ist dabei jedoch gleichgeblieben – die Abspaltung von elterlichen Werten hin zur Subkultur steht dabei immer noch als motivationaler Stockstreich auf den Fesseln derer, die sich individualisieren möchten. Spannend ist damit eher die andere Seite dieser bizarren Beziehung im Gleichschritt zwischen Locken und Folgen.

Die Hexe des 21. Jahrhunderts bietet dem longboardfahrenden Hänsel und seiner Sis’ kein wohlfein duftendes Gebäck mehr an, sondern die Möglichkeit, sie zu hassen. Haben die Schöpfer von Back for Good sich in der Harmonie von drei Akkorden geübt, so krächzt das neue Objekt der Gefolgschaft bei seinen ersten Schritten auf dem glatten Parkett medialer Zurschaustellung Misstöne ins Ohr. Die Bibis und LeFloids müssen mit einem Ausdruck des Widerwillens im Gesicht der Krankenschwester zur Welt gebracht werden. Der geborene Schießmichtod. Der Grund ist so simpel wie verstörend: Hassen heißt Zuneigung. Emotionale Befindlichkeit im Zuge von individueller Persönlichkeitsfindung wird auf der Datenautobahn dann beschleunigt, wenn wir Konzepte und Gestalten zunächst ablehnen. Durch Antipathie überholen wir schneller, der Blinker wird demnach Richtung Link gesetzt. Doch dies ist zunächst erst einmal kontraproduktiv und widerspricht den umständlichen Worten im ersten Absatz – die Faust der Ablehnung entfernt uns vielmehr von jemanden, als dass wir Fans und somit Teil eines Personenkults werden, der sich in Form einer eigenen subkulturellen Bewegung verselbstständigt und damit einer ganzen Generation den kulturellen Katalysator zur Selbstfindung reicht.

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Was auffällt ist die automatisierte Verselbstständigung einer Gegenbewegung. Ist der Threshold der Ablehnung erreicht, erhält das Objekt der Aufmerksamkeit ein allgemeineres Wertekonstrukt. Es ist nicht mehr Person X mit seinen Makeln, sondern ein Sinnbild an moralischen Konzepten. Der Personenkult tritt die Tür zu dem Korridor frei, der aus einem medialen Lüftchen einen Sturm der Kontrapunkte macht. Der Beobachter stellt sich im Shitstorm die Frage, ob es inspi4eine Berechtigung für all den Hass gibt. Diese innere Zerissenheit hätte zwar zu jedem Zeitpunkt getriggert werden können, jedoch ist es das Ausmaß an Entrüstung, das uns dazu zwingt, dem Ganzen doch etwas abzugewinnen. Die Losspaltung von den Eltern weicht der Antihaltung gegenüber der Masse an Hatern. Ja. Sie haben vielleicht recht. Ja, man kann den Youtuber oder Instagrammanten scheiße finden, aber ist es nicht viel schicker, fernab der Schnittmenge an Ablehnung Sympathien mit dem Hassobjekt zu haben? Und so wird der kritische Punkt überschritten und Gruppendynamik versteht sich als Zuneigung zum Trash. Man folgt, um prominenten Beweggründen den Mittelfinger zu zeigen, ohne darüber nachzudenken, ob dieser in die richtige Richtung zeigt.

Das Einzige, was die Objekte des digitalen Fantums dafür tun müssen, ist sich selbst treu zu bleiben. Und demnach so lange in den Wald zu rufen, bis genug Kinderchen mit der Faust der Entrüstung in den Ofen fallen, so dass sich alle anderen fragen, ob das Hexenhäuschen nicht doch irgendetwas hat, an dem man knabbern möchte.

Budget Grading Panels

von Dominic

Jeder, der sich schon einmal mit einer professionellen Farbkorrektur-Software (sei es DaVinci Resolve, Avid Symphony, oder die größeren Namen der Branche) befasst hat, wird irgendwann merken, dass man mit ausschließlich Maus und Keyboard wahnsinnig langsam ist. Unsere Freunde aus der Audio-Postproduktion werden dies sicher bestätigen, denn ohne ihr Pult, oder ihren DAW-Controller sind auch sie nicht so schnell, wie sie es gewohnt sind. Gucken wir uns nun einige Preise der Grading Panels einmal an:

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Das große Panel für Davinci Resolve findet man ab ca. 28000 Euro bei den großen Resellern

 

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Digital Visions Precision Panel kann man sich ab ca. 40000 € zulegen

 

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Das Blackboard 2 Panel zur Baselight Software ist ein richtiges Schnäppchen mit ca. 58000 €

Man merkt relativ schnell, dass die großen Panels der Hersteller, welche auch die Software vertreiben, zwar in der Handhabung und dem Funktionsumfang absolut überragend sind, jedoch auch das Budget des kleinen Coloristen übersteigen, der gerade Fuß in der Branche fassen möchte.

Third Party Panels sind also die erste Option, welche man sich anschauen sollte und hier wird man zügig fündig (allerdings vorsichtig sein, dass Eure Applikation auch das Panel unterstützt!):

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Das Artist Color Panel (mittlerweile von Avid, baugleich allerdings auch noch älter von Euphonix zu finden) bekommt man schon ab 1400 € (Funfact: bester preis bei thomann)

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Das Jlcooper Exlipse CX Panel, welches von Coloristen immer wieder gelobt wird, ist zwar etwas älter und teurer, aber eine super Lösung. Leider erst ab 5000 oder 6000 Euro zu bekommen

 

 

 

 

 

 

 

Und wenn man dann eine Weile sucht, stößt man auf die Firma Tangent, welche mittlerweile drei Panels mit super Funktionsumfang und für den kleinen Geldbeutel anbietet:

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Das Element ist modular aufgebaut und im kompletten Set für ca. 3000 Euro zu kaufen

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Das Wave ist die mittlere Preisklasse der Tangent Panels, für ca. 1500 Euro

 

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Das neue Ripple Panel ist minimalistisch, aber hat genau das, was man 90% der Zeit verwendet. Preis: ca. 400 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Aber wo ist denn eigentlich der Inspirationscharakter? Der kommt jetzt!

Ein Mann namens Julius Koivistoinen hat es nämlich nicht eingesehen, solche großen Summen auszugeben, nur um Davinci Resolve zu steuern. Und was macht man da als fähiger Finne? Man programmiert einfach ein kleines Programm namens MIDIGrade, welches über das MIDI Interface und das dazugehörige Kommunikationsprotokoll die Möglichkeit schafft Davinci Resolve mit DJ Hardware zu steuern. Schaut man rein:

Und jetzt stelle man sich vor, dass man neben MIDIGrade noch das Ripple Panel kauft. Damit ist man noch immer unter 700 Euro und kann quasi jedes Feature in Davinci Resolve nutzen. Wenn ich mein Setup nicht schon hätte und die größte Zeit in einer anderen Grading Applikation verbringen würde… Für alle, die mit Resolve arbeiten und ohne Panel dastehen: Seht Euch das MIDI Panel an. Viel besser wird es nicht. Und vielleicht habt Ihr einen passenden MIDI Controller sogar schon da. Dann sind wir unter 100 Euro!

Ich kann meinen Hut nur vor Julius Koivistoinen ziehen. Der junge Herr ist 25 Jahre als, hat Preise gewonnen, ein verdammt geiles Programm geschrieben, und macht fantastische Bilder als Kameramann. Für alle, die interessiert sind: Hier der Link zu seiner Webseite und seinen Referenzen. Chapeau!

 

 

Voyeurfrissmus

von Ben

Die heutige Ausgabe der #Inspiration soll nur einen schüchternen Schein auf einen neuen Trend des sozialen Interwebs werfen und sich damit anmaßen, die erstaunte Keule eines verbitterten 30-Jährigen einer naiv-schönen Bewegung der Jugend entgegen zu schwingen.

Beim Aufsuchen meiner überschaubaren Andockstellen des täglichen Medienkonsums machte mich ein Videokanal auf die Existenz einer neuen sozialen Zurschaustellung der Belanglosigkeit aufmerksam. Da jedes Kind, ob nun bereits in den Brunnen gefallen oder noch mit Plazentaresten auSocialEating1f der weichen Fontanelle, einen funkigen Namen braucht, hat der Begriff des Social Eating nicht lange in den anglizistischen Schubladen auf sich warten lassen. Über verschiedene Kanäle, in unseren Breitengraden hauptsächlich jedoch dem ursprünglich als Let’s Play-Streamingplattform angedachten Twitch, lassen uns Broadcastjockeys an dem Inbegriff der Alltäglichkeit teilhaben: der Nahrungsaufnahme. Während eines Livestreams und – falls man Glück hat – auch in den Archiven des eigenen Youtube-Kanals setzen sich Fans der Verköstigung vor die Kamera und verzehren ihr Essen. Was in der Pornoindustrie ein Nischenprodukt war und immerhin mindestens zwei Akteure einforderte (einen Feeder und eine bourlesque Dame mit dem Wunsch zur Expansion), ist in diesem Setting jedoch weit entfernt von der Lustgewinnung durch anwachsende Pfunde. Tatsächlich – und das ist das eigentlich Bizarre an diesem Trend – ist der Pudels Kern sozialen Ursprungs und rückt Social Eating damit in ein weitaus sozialeres Licht, als so manch andere Anlaufstelle des gemeinschaftlichen Miteinanders. Die Verzehrer bieten jedem an, die Nudelsuppe nicht allein im Kämmerchen zu verspeisen, sondern in einer Illusion des Zusammenhalts dem Grundbedürfnis nachzugehen. Innerhalb einer kulinarischen sowie sozialen Maßlosigkeit verschmelzen die Stufen der Maslowschen Bedürfnispyramide zu einem voyeuristischen Mischwesen unserer Neuzeit. Damit ist die Befriedigung eines grundlegenden physiologischen Impulses eher zweitrangig, sondern gewinnt durch die Gemeinsamkeit einen neuen Stellenwert: Brüder und Schwestern in der gestreamten Frikadelle vereint.

Als Medienproduzent darf man jedoch an diese Form des Austausches nicht herangehen. Ähnlich wie beim bereits toddiskutierten Thema dSocialEating2es neuen Berufsbildes Youtuber ballt sich die Faust in der Hosentasche eines ambitionierten Filmemachers. Aber auch hier kommt der klugscheißende Pragmatiker mit einem Grinsen aus dem Schatten der Gerechtigkeit und verweist auf den überbordenden Erfolg eines solchen Formates hin. In Europa bisher noch recht überschaubar, jedoch bei den Koreanern ein bereits etabliertes Model des alltäglichen Internetwahns. Millionen schauen sich beim Essen zu und verleihen den Broadcastjockeys Prominentenstatus, der in der Stellenbeschreibung nur ein nettes Lächeln, strapazierbaren Magen und das Abhanden sein eines Würgreflexes ausweist. Damit die Community auch nach der letzten Episode “Reistopf” dauerhaft am Ball bleibt, wird einfach mehr auf den Tisch gestellt. Zornige Weltverbesserer würden diese Maßnahme der Zuschauerbindung als Ressourcenverschwendung oder First-World-Völlerei an den Pranger stellen, zumal auch 2016 immer noch mindestens ein Kind in Afrika hungert. Doch dies soll nicht der springende Punkt in dieser Inspiration sein.

Faszinierender ist die Adaptionsgewohnheit des – entschuldigt – digital natives. Gott gab Moses den brennenden Wink mit dem Zaunpfahl und ausreichend Holz, sodass er die rettende Nussschale aller Existenzen zimmern konnte. Die Breitbandanbindung gab dem Menschen eine Bühne der Selbstinszenierung. Gepaart mit der Einsamkeit und somit dem Wunsch zum Gedankenaustausch mit anderen, ohne dabei jedoch die Wohnung zu verlassen, fällt das Neugeborene namens Social Eating aus dem digitalen Geburtskanal. Da braucht es nicht mal nicht mal von der Nabelschnur befreit zu werden – mittlerweile ist ja alles wireless. Das Ergebnis ist eine hungrige Koreanerin, die ihre Gedanken beim Essen mit vollem Mund kommuniziert. Höflich ist anders, aber sozial ist anscheinend genau so. Ob gut oder schlecht jedoch, soll hier nicht diskutiert werden. Anscheinend trifft der Voyeurfrissmus den tropfenden Zahn der Zeit und befriedigt unsere 2.0-Bedürfnisse nach Gleichgesinnung. Da ist es fast schon passend, dass sich sich die Broadcastjockeys selbst als BJs abkürzen.

 

 

Verlotterung der Hingabe

von Ben

Die nächsten Zeilen mögen so manchem vielleicht das Salz in die Marmelade ihres aufgebackenen Brötchens des wohlfeinen Videospielkonsums reiben, jedoch möchte ich mir nicht die Tinte nehmen lassen, um zumindest mit Fragezeichen ein paar Kleckse eines Gegenentwurfes zur allgemeinen Freude über schnell verfügbare Lustspiele auf der Mattscheibe zu klecksen.inspi_steam1

Der Messias ist da. Doch damit ist nicht der König der Juden gemeint, sondern ein viel wirtschaftlicheres Wesen, das Nutzer verlockt, ihr Kreuz hinter jedem Honigtopf zu setzen, der verlockend mit Niedrigpreis und spielerischem Mehrwert in den digitalen Regalen steht. Gemeint ist das Weseinspi_steam2n Steam, eine Plattform, die marktführend die Drehtür der Entwicklung von analog zu digitalem Datenträger darstellt. Zunächst schleichend, doch seit einiger Zeit stark wachsend stellen solche Vertriebsplattformen für deren Nutzer einen neuzeitlichen Basar der Videospiele dar, reihen sich demnach in das Arsenal der Messerklingen ein, die im Rücken der althergebrachten Möglichkeiten stecken, mediale Angebote zu ergattern. Der Untergang der Videotheken wird bereits selbst vom Singsang-faulstem Spatz vom Industriedach gehustet. Ein speckiger alter Hut. Der Verleih von VHS, entschuldigt, DVD, pardon, BluRay ist schon längst on Demand und nicht off the Couch. Statt muffigem Regalgeruch, abgegriffenen Verleihschachteln und einer kinderfreundlichen Dauerschleife von Shrek auf dem günstig geschossenem LCD gibt es nun zwischen dem aktuellen und nächsten Bier ein Tastendruck auf das nächste Thumbnail im Kaleidoskop online verfügbarer Lichtspiele. Mal reinschauen und dann doch wegschalten, bis sich die Wünschelrute in unseren Händen gar zittrig über dem nächsten Überfluss an Serienkonsum ergibt.

Auch im Videospielbereich bläht sich die Fettleber ob diesem Übermaß an Angebot auf. Steam schießt die gebratenen Tauben mit Trommelfeuer in die Münder derer, die sich längst ergeben haben und mit angetrockneten Lefzen alles mitnehmen, das keinen Brandfleck auf dem nächsten Kontoauszug hinterlässt. Der Messias lädt demnach zum Bankett des Messitums. Eigentlich keine unangenehme Entwicklung, da wir alle nach dem zehren, was das Herz hüpfen lässt, jedoch hinterlässt nun mal diese Adipositas verengende Rückstände in den Arterien, die die alte Pumpe mit Euphorie versorgen. Das Prinzip des Looten auf fiktiver Ebene überträgt sich demnach auf unseren Konsum von Videospielen. War es vor Steam und Co. noch wichtig, sämtliche journalistische Einschätzungen bezüglich der Tauglichkeit eines Spiels mit dem Schleppnetz einzufangen, so wagt man sich nun mit unbesonnenem Kopfsprung in den trüben Tümpel des Angebots. Kost ja nix. Tut ja nicht weh.

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Verloren geht damit die Wertschätzung am eigentlichen Produkt. Der spitze Stock des aufgeladenen Haufens an Aufgaben und Abenteuern im Rücken lässt uns aufgehetzt durch die Korridore eines Games sprinten. Ein leichter wertschätzender Moment in der lateralen Wahrnehmung, jedoch mehr den Notausgang auf die Netzhaut gebannt. In der Peepshow von dem, was uns Steam bietet, bleibt nicht viel Zeit, die Schönheit in voller Gänze zu erleben, sondern vor Ablauf der Eieruhr möglichst effektiv zum Schuss zu kommen. Doch genau das ist es doch, was am Lagerfeuer die Herzen und Geschichten nährt: Gefühle und Erinnerungen, die durch die Entschleunigung unseres Konsums erblühten. Scheiß auf Daisy/Peach, Hurra auf stundenlangen Ärger mit Fallgruben und Schildkröten. In einer Zeit, in der die nächste spielbare Fiktion am Horizont nebulös und ungreifbar war, verschlang man mit großer Kelle selbst die dünnste Suppe. Und wurde dadurch satter, als am All you can eat Buffet der aktuellen Schleuderpreise. Einfach schön statt Pile of shame.

Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich erinnere mich vor allem an die Abenteuer, von denen ich nicht wußte, wann sie abgelöst werden.

Mehr als nur Wilhelms Geschreie

von Ben

In der letzten Inspiration habe ich Euch von der wunderbaren Musikmaschine berichtet, die mittels Zahnrädern, Kontaktmikrofonen und  Murmeln aus Alltagsgegenständen in Kombination mit Instrumenten einen mehrstimmigen Song erklingen lässt. Die Erkenntnis des Tages war die Tatsache, dass hinter alltäglichen Klängen meist mehr stecken kann, als die verstaubte und routinierte Hörgewohnheit uns erahnen lässt. Grund genug, um im heutigen Artikel noch einmal kurz den wackeligen Schein der Taschenlampe auf die wunderbare Welt der Töne zu werfen. Genauer noch: auf Sounddesign in Filmen.

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Toncrew am Set von Breaking News

Einen kurzer Einblick in die pragmatische Praxis dieser Kunst wurde mir zwangsweise in der Filmtonmischung von unserem eigenen Werk Breaking News gewährt, als es im abgedunkelten Audiostudio nicht nur darum ging, mittels Plugins am Klang zu schrauben, der on tape am Set recordet wurde, sondern mit einigen Tricks und Spielereien Bilder, Bewegungen und das eigentliche Geschehen künstlich aufzupeppen. Schnell wurde mir klar: eine Formel dafür gibt es nicht. Dieser Kontrast, diese Diskrepanz zwischen bewährter Rezeptur und individueller Spielerei des kreativen Freigeistes in der Audiotüftelei ist bemerkenswert. So haben sich in weiten Teilen der Branche gewisse Handgriffe bewährt, deren Weg man keinesfalls verlassen sollte. So ist lässt zum Beispiel die Mikrofonierung eines Instruments wenig Ellbogenfreiheit, sondern folgt dem Konzentrat einer jahrzehntelangen Audiotechnikerfahrung, was sich bewährt hat. Im Sounddesign – vor allem bei Filmen – ist dieses Korsett an Regeln weitaus weniger engmaschig geschnürt. Welches Original steckt hinter dem Schrei eines digitalen Dinosauriers? Wie soll eine fiktive Waffe klingen? Wann hat ein nachvertonter Fausthieb den richtigen Punch? Die Beantwortung dieser Fragen steht nicht unbedingt auf Seite 17 des Klangalmanachs, sondern muss von jedem selbst gefunden werden. Das notwendige Werkzeug: alles. Hauptsache man hält das Ohr offen und stimuliert die verkrustete Chochlea ausreichend, um mit dem notwendigen Bewußtsein unsere Welt zu erhören.

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Sounddesigner mit ihrem Arbeitszeug

So ist es oft verblüffend, welchen trivialen Ursprung oftmals Dinge haben, deren finales Erscheinungsbild komplex, eigen und fantasievoll daherkommt. Wichtig ist nur, dass im vornherein klar ist, inwiefern Töne wirken sollen. Da liefern die Genres oftmals selbst die Antworten. Science Fiction gibt die Freiheit der Unkenntnis, der Ahnung. Man hat eine Idee davon, wie ein Laserschwert klingen könnte, aber keine Erfahrung. Insofern sind dabei weniger Grenzen gesetzt, als alltägliche Szenen. Dennoch steckt auch in den einfachsten Bildern ein Kaleidoskop an Kreativität. So zum Beispiel hinter den Schlag- und Prügelszenen von Fight Club. Der Zuschauer nimmt das brutale, schmerzende Klatschen von Fäusten auf nackter Haut als verstörend, doch realistisch war. Am Set wurde jedoch nur ein kleiner Teil des finalen Klangbildes recordet – schließlich können sich die Protagonisten nicht wirklich den Kiefer ausrenken. Erst in der Postproduktion wurde hierbei mit Tricks gearbeitet, um die angenommene Wirklichkeit künstlich authentisch zu gestalten. Der Sounddesigner Ren Klyce  füllte zum Beispiel Hühnchenfleisch mit Wallnüssen, klatschte mit Schweinsfüßen auf diverse Oberflächen und bearbeiteten diese, in Klangereignisse hinterher zusätzlich.

Die Liste könnte ewig so weitergehen und verblüfft jedoch immer wieder. So steckt hinter dem massiven Dämon Balrog im ersten Teil der Herr der Ringe-Trilogie lediglich ein Betonklotz, der unterschiedlich schnell über Parkettböden geschrubbt wurde. Gerade bei einem Projekt wie diesem weiß der Zuschauer nicht, wie ein Geschöpf dieser Art zu klingen hat. Daher ist es – im Vergleich zu Fight Club, dessen Komplexität in der Illusion der Wirklichkeit liegt, etwas freier, Klänge zu kreieren.

Um es kurz zu machen: die Welt der Foley Artists ist wundervoll und blickt auf eine lange Historie. Zwar ist es nicht verwerflich, Sound aus der Dose zu benutzen, aber die Magie, einen überzeugenden Umhang aus Tönen selbst entworfen zu haben, ist weitaus mehr wert, als sich auf die Arbeit von anderen zu verlassen. Wer sich für die Ursprünge von bekannten Tönen in Filmen interessiert, dem sei die umfangreiche Liste an Blicken hinter die Kulisse von Sounddesignern zu empfehlen.

Ich bin persönlich jedes Mal begeistert, was sprichwörtlich mit Haushaltsmitteln möglich ist, um der Fiktion den Klang zu verleihen.

Hinter dem Vorhang von Alltagsklängen

von Ben

Das Kuriositätenkabinett ist längst keine Attraktion mehr, die mit einem größerem Aufwand besucht werden muss. Genau wie beim Möbelkauf muss man nicht mehr an den Arsch der Welt fahren, um die Exotik eines Freigeistes zu bestaunen, sondern öffnet einfach nur den Browser. Besonderheiten werden quasi im Sekundentakt angeschwemmt. Daher werden viele von Euch die Marble Music Machine der schwedischen Band Wintergatan bereits kennen und sich ebenso kindlich darüber gefreut haben, wie der Autor dieser Inspiration.

Dass findige Musiktüftler mit dem nötigen Wissen und dem ingenieurstechnischen Basteldrang gern Klangkästen verschiedener Art bauen, ist dabei jedoch nichts Neues. Schon immer sah man bei dem ein oder anderen etwas Eigenes im Schuppen stehen, das man selbst nicht erklären konnte oder zumindInspi_Monomeest nur mit einer halbgaren Ahnung in die vorgefertigten Schemata seines eignen Verständnisses von Instrumenten einordnete. So auch der Monome Controller, mit dem unter anderen Deadelus oder Flying Lotus Liveauftritte spielen, was eine Art von minimalistisch designetem Touchcontroller darstellt und vollkommen unorthodox wirkt. Doch mit jeder unerklärlichen Kuriosität, die das Internet unserem Auge zur Verfügung stellt, kommt auch die helfende Hand, die den Vorhang zurückzieht oder zumindest offenbart, wie der Kartentrick funktioniert.

So gibt es auch der ulkigen Murmelmaschine ein Aufklärungsvideo, das uns zeigt, wie aus Holz, Metall, Filz und anderem alltäglichem Stoff eine Melodie erklingen kann, indem man nur ein paar 1000 Handgriffe tätigt. Die Jungs von Wintergatan erklären in ihrem zweiteiligen Video relativ detailliert, wie der findige Liedermacher jeden Bestandteil eines Songs im Klangkorpus zu einem funktionierenden Gesamteindruck kombinieren kann. Was beim simplen Betrachten des Liedes bizarr und fast schon gefälscht wirkt, ergibt sich dabei jedoch über die Magie von Kontaktmikrofonen, die über die Schwingung des Trägers, auf dem sie montiert wurden, statt den Schwingungen von Klangereignissen in der Luft, stimuliert werden. Der Vorteil dabei ist, dass die Klangeigenschaft von Material dabei ausgenutzt wird, nicht jedoch das hörbare Ergebnis, das sich über den Raum bzw. die Luft an unser Ohr trägt. Damit taucht der Hörer in eine Welt ab, die ihm normalerweise im Stillen verborgen bleibt. Ein einfacher Schlag auf eine Filzmatte stellt sich somit zum Beispiel als Drumsample dar.

Was uns beim Mikrofonieren schon immer auffiel, zeigt sich hierbei in einer weitaus intensiveren Form, im Video dargestellt als Vergleich zwischen Raumklang und dem abgegriffenen Mikrofonsignal. Technik hilft uns, Töne in einem ganz anderen Kontext als dem Alltag wahrzunehmen und damit kreativ nutzen zu können. Die Musikmaschine der schwedischen Künstler ist damit ein weiteres Beispiel, wie wundervoll Sounddesign sein kann. Fernab von traditionellen Richtlinien der Audiotechnik zeigt sich in dieser speziellen Nische, wie man mit den verschiedensten Hilfsmittel, die in erster Linie kein musikalisches Potential beherbergen, dennoch eine bunte Welt der Klänge und damit Emotionen und Wirkungen schaffen kann. Die besondere Abgriff über Kontaktmikrofone ist dabei jedoch nur eine Art, dies zu erzeugen. Auch die “handelsübliche” Mikrofonierung von Dingen (entschuldigt, besser konnte ich es nicht beschreiben), lässt uns hinter die Kulisse von dem hören, was wir als gegeben und ordinär abgestempelt haben. Und wenn man gar keine Technik nutzen möchte, so braucht es nur handwerkliches Geschick und ein Verständnis davon, wie Materialklang verfremdet werden kann, um sich Sound selbst zu bauen, wie das Waterphone von Richard Waters effektvoll unter Beweis stellt.

32000 Iso

von Dominic

Der Titel lässt einige vielleicht schon vermuten, worum es geht. Sony hat mit ihrer Sony A7s damals den Grundstein für Nachtaufnahmen gesetzt – ISO-Einstellung bis 400.000, ich glaub es hackt. Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan der Kamera, was jedoch größtenteils daran liegt, dass viele Kameramänner, die zu mir ins Grading kommen, die Kamera neben der Alexa, Red, oder wenigsten Sony F5 einsetzen und sie im Vergleich halt immer noch ein Fotoapparat ist, der filmen kann und qualitativ massiv abkackt.

Dennoch möchte ich euch heute ein Werk zeigen, dass die Stärken der Kamera im besten Maße darstellt: “Moonlight“. Wie immer bei guten Vimeo-Videos: Lest Euch auf jeden Fall die Beschreibung durch und schaut Euch die dem Video angehängten Fotos an! Viel Spaß!

Rocketjump Shorts

von Dominic

Über Freddie Wong und die Jungs von Rocketjump haben wir schon einige Male berichtet. Was aus einem Youtube Channel mit zwei talentierten VFX-Artist werden kann, beeindruckt mich noch immer. Mittlerweile ist Rocketjump zu einem großen Unternehmen mit vielen Angestellten geworden. Neben der Produktion von Filmen und Webserien und der von Martin angepriesenen Rocket Jump Filmschool, verdient die Firma noch immer Geld über ihre Youtube Videos. Besonders die Rocketjump Shorts haben es mir angetan. Das “kleine” Short-Team setzt sich das Ziel alle zwei Wochen einen Kurzfilm auf Youtube zu veröffentlichen – inklusive PrePro, Produktion und Post.

Als eines der ersten Werke zeigte Rocketjump den Film “The Rush” – und baut dabei weiter auf VFX.

Aber auch Shorts mit weniger VFX sind schön anzusehen – so zum Beispiel mein Favorit der Sleep Fighter.

Podcasts und Coloristos

von Dominic

Das wirkliche schöne an bildgestaltenden Arbeiten in der Postproduktion (wie zum Beispiel Grafik, VFX, oder Lichtbestimmung) ist der Fakt, dass man nebenbei Musik hören kann – oder Podcasts.

Eine Podcast-Reihe, die ich vor einigen Jahren entdeckt habe, hat mich auch durch die letzte Woche begleitet: Die Coloristos.

Und das schön an Podcasts ist, dass man so ziemlich immer etwas dazulernt und Leuten zuhören kann, die wirklich Plan von der Materie haben. Wenn das Ganze dann auch noch ein lockeres und spannendes Gespräch bleibt, hat man eben mal 6-7 Stunden Podcasts am Tag gehört.

Die angesprochenen Coloristos sind eine Gruppe von amerikanischen Coloristen, welche aber auch über Postproduktionsthemen philosophieren, die nur am Rande mit dem Beruf des Coloristen zu tun haben, z.B. GPUs, die DCP-Erstellung, oder Monitortypen und ihre Vor- und Nachteile.

Hört doch einfach mal rein, wenn Ihr mal wieder längere Zeit vor einem Projekt sitzt.

 

Buck 65. Ein Leben lang Inspiration

von Ben

In unserem Blog präsentieren wir Euch relativ oft aktuelle Fundstücke, die man gern mit anderen teilt. Das Ganze nennt sich dann “Was uns inspiriert“, soll dabei jedoch in beide Richtungen wirken und ebenfallls dem Leser als eine Art kreativen Anschub dienen. Heute möchte ich aber keinen Output ausgraben, der gerade frisch aus dem Geburtskanal eines Künstlers geflutscht ist, sondern grabe – wie so oft – mal wieder in der eigenen Vergangenheit. Denn eine wichtige Quelle meiner jugendlichen Inspiration war ein Mann aus Kanada…

In einer Zeit, in der man nur gefährliches Halbwissen zur Verfügung hatte, um sich selbst in irgendeiner Weise auszudrücken, geriet man immer ins Stoplern. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Fähigkeiten verwässert immer das Endergebnis und Frust machte sich breit. Ganz klar – wer Träume umsetzen will, muss von heute auf morgen fliegen lernen. In meinem Fall war das die Musik, genauer noch Rap (was viele vielleicht nicht mit ersterem beatstreetBegriff gleich setzen). In meiner Jugend verbarg sich hinter der Hip Hop-Kultur ein Kosmos an Neuentdeckungen und jeder Tag brachte ein Hochgefühl an persönlicher Weiterentwicklung mit sich. In den Pausen zwischen der Vererbungstheorie und der ewigen Suche nach dem Wert von X sammelten wir uns fast konspirativ vor der neuesten Ausgabe einer Zeitschrift namens Backspin, analysierten die bunten Seiten voll von Graffiti, studierten die Einblicke in die Philosophien zeitgenössischer Musiker oder nahmen uns Empfehlungen der Redaktion bezüglich der frischesten Scheibe schwarzen Goldes zur Brust. Im Park mit klapprigen Kassettenradio, das durchaus von einem weitaus moderneren ersetzt werden konnte, aber nicht sollte, weil das nun mal mehr so aussieht, wie auf der raubkopierten VHS von Beatstreet, schenkten wir unser Gehör lokalen DJs, die ihre Lieblingsselektion von Breakdance-Instrumentals auf Magnetband packten. Im Zuge dieser Euphorie packte jeden von uns der Tatendrang. Man wollte nicht nur Zeuge dieser Kultur sein, sondern seine eigene Kerbe ins Holz der Geschichte ritzen. Oder zumindest eine Duftmarke setzen. Während meine Freunde sich auf dem Kopf zur Musik von Kraftwerk drehten oder ihre Rucksäcke mit klappernden Dosen beluden, wollte ich Musik machen.

Dazu fehlte mir jedoch ein glaubwürdiger Hintergrund. Ich verbrachte meine Zeit nicht auf der Straße, zapfte keine Laternen an, um mein Soundsystem mit Energie und die Straßen mit Lärm zu versorgen. Ich hatte keine sozialen Probleme, kein hard knock live. Mein Vater besaß keine umfangreiche Jazz- und Funksammlung und ich war bei weitem kein besonders virtuoses Kind . Klar – das greift nun tief in die Klischeekiste, aber für mich stellten diese Dinge eine Art Portfolio der Katalysatoren einer erfolgreichen Hip Hop-Aktivität dar. Mein größtes Problem war jedoch nicht, eine Biographie wie DJ Premier zu besitzen, sondern eine selbstkritische Ader zu haben, die schnell pochte, sofern mein Schaffen nicht wie das klang, was ich anstrebte. Als ich also mit einer Träne im Knopfloch in meinem problemfreien, gar nicht mal so streetigen Kinderzimmer saß und das Handtuch schmeißen wollte, entdeckte ich einen kanadischen Künstler namens Buck 65.buck-65

Sein Rap klang gar nicht so, wie das, was ich vorher kannte. Es war nerdig, unrund, anders. Richard Terfry, der jetzt gealtert ist und sich mehr dem Blues und Country/Folkrock zugeneigt hat, schuf in den Neunzigern und frühen 2000ern ein Sammelband an Geschichten und Alteregos. Ob als Stinkin’ Rich, Uncle Climax, DJ Critical oder Johnny Rockwell – seine kurzen Tracks, mal mit vocaler Präsenz, mal einfach nur als Instrumentals, unterlegt mit technisch feinen Scratches, fesselten mich an die Membran. Buck 65 erzählte dabei vor allem Geschichten, deren narratives Spektrum von einfachen Erlebnissen im Baseballstadion bis hin zu impressionistischen Kurzerzählungen von Männern mit zu großen Händen oder abenteuerlustigen Fliegen, die Zeugen menschlicher Verbrechen wurden, reichte. Was mich aber noch viel mehr als sein schier unendliches Angebot an Geschichten begeisterte, war die Einfachheit seiner Instrumentals, die er ebenfalls selber baute. Meist nur aus einem Sample bestehend, war es vor allem der Sample an sich, der mich mitgerissen hat. Buck benutzte alles und dennoch musste man schon lange suchen, um auf seine Inspirationen zu stoßen. Das Ergebnis waren oft holprige, aber mitreißende Musikstücke, die ihre Originale feierten und dennoch in eine dumpfe Art von Adaption des Kanadiers packten. Durch dieses liebevolle Drag and Drop Prinzip produzierte Terfry in kürzester Zeit mehrere, vielseite Alben. Der Mann hatte somit einen enormen Output, wobei vor allem seine Alben in den Jahren zwischen 1996 und 2002, gekrönt mit Square, bis heute noch zu meinem liebsten Stücken an Rapgeschichte gehören. Dieses lo-fi Flare hat er mit der Mixtapeserie Dirtbike (1-4 kostenlos auf seiner soundcloud-Präsenz) danach wieder aufgenommen und damit zwischen den leider zu sauberen und geleckten Studioproduktion in der Post-Square Zeit ein Sammelsorium an Quick und Dirty-Tracks gemischt, die mich begeistern.

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(Die Alben Synasthesia, Vertex, Square, Man Overboard, Weirdo Magnet und Language Arts)

Das Großartige an dieser Inspiration ist die Feststellung, dass der eigene Anspruch oft Sand im kreativen Getriebe ist. Nicht immer muss alles sauber, perfekt und makellos sein. Am Ende des Tages geht es um die Eigenständigkeit der eigenen Arbeit. Und dass man sie angeht. Buck 65 hat mir mit seiner Musik damals Mut gegeben, nicht an mir zu zweifeln. Auch wenn der gute Mann mittlerweile weit weg von dem ist, was ich von ihm aus den Neunzigern kenne, so wird er und seine Arbeit immer ein großer Teil an Inspiration in meinem Leben bleiben.