In einer der vergangenen Inspirationen habe ich über einige Möglichkeiten der Bildstabilisation berichtet. Die Verbindung zwischen Bediener und Kamera wurde dabei durch verschiedene Mechanismen gedämpft. Verwackelte Aufnahmen wie sie beim Rennen mit einer Kamera entstehen, konnten dadurch umgangen werden.
Nun wurde ich jedoch auf ein Kickstarter Projekt aufmerksam, welches eine völlig neue Möglichkeit der Bildstabilisation bieten soll. Das Projekt nennt sich SteadXP – The Future of Video Stabilization . Es handelt sich um ein kleines Modul voller Elektronik und Sensorik, das direkt an der Kamera appliziert werden kann. Bei Spiegelreflexkameras erfolgt dies über die Aufnahme für Aufsteckblitze. Auch eine Version für die GoPro Hero Reihe soll erhältlich sein. Bei der Actionkamera kann das Modul einfach auf die Rückseite geklickt werden, wo sonst Zusatzakkus ihren Platz finden.
Die Sensorik des Moduls erfasst jede translatorische und rotatorische Bewegung bzw. Beschleunigung und zeichnet diese auf einem Speicher (SD-Karte) auf. Mit einem zugehörigen Softwarepaket muss das Videomaterial in der Nachbearbeitung mit den Sensordaten abgeglichen werden. Anhand der Beschleunigungen wird das Bild automatisch korrigiert.
Klingt relativ simpel, hat aber den Nachteil, dass das Videomaterial an den Rändern beschnitten werden muss. Trotzdem finde ich die Idee ziemlich geil und bin gespannt ob sich SteadXP auf dem Markt verbreiten wird. Gerade weil man kein sperriges Zusatzmaterial wie Stativ oder Gimbal mehr mit sich führen muss. Preislich soll das Modul wohl um die 200 bis 300 Euro kosten.
Kommentare deaktiviert für Auf leisen Sohlen Videospielgeschichte geschrieben
von Ben
Und es war eine lange Reise, bis Hideo Kojima sein finales Meisterwerk der Metal GearReihe auf den Markt geschmissen hat, um den Spieler ein letztes Mal vor die qualvolle Wahl zu stellen, langsam kriechend oder brutal ballernd die Burg zu infiltrieren. Aufmerksame „Inspirationsleser“ werden nun ahnen, dass ich hier wieder in Kindheitserinnerungen verfalle und ja – sie haben recht. Da Metal Gear Solid jedoch ein Stück weit Videospielgeschichte ist und nun vollendet wurde, wäre es wohl stark fahrlässig, hierbei nicht die vergilbten Seiten seiner eigenen Biographie aufzuschlagen, um klar zu machen, welche Bedeutung, welche Inspiration die Reihe für mich hat.
Wir schreiben das Jahr 1999, der Ort: Wernigerode (Harz). Die Schülerversion von mir liegt auf dem Boden des Hotelzimmers, vor ihr die aktuellste Ausgabe der Playstation Games ausgebreitet – Videospielmagazine hat man damals gekauft, um Informationen über das Medium, sowie aktuelle Spieledemos zu bekommen. Verrückte Zeiten. Was die fleißigen Redakteure über andere Games recherchiert haben, kann ich beim besten Willen nicht sagen, da meine zittrigen Hände nur die Seiten wälzten, auf denen pixelige Bilder und Impressionen von einem sogenannten „Metal Gear Solid“ abgedruckt wurden. Die Idee wirkte recht einfach: Ein hoch ausgebildeter Soldat/Agent namens Solid Snake soll eine feindlich übernommene Einrichtung auf Shadow Moses Island infiltrieren und die Gefahr des nuklearen Terrorismus‘ abwenden. Klar und simpel – es braucht halt immer den gewissen Experten, um den Untergang der westlichen Zivilisation zu verhindern.
Wer die Spielreihe kennt, wird wissen, dass Kojima bei seinem ersten Gehversuch auf den Polygonplanken der Playstation diesen überschaubaren Plot mit vielen Twists, Verschwörungstheorien und der Prise an östlicher Fiktion und Überzeichnung aufbauscht und damit unwiderstehlich macht. In Zeiten, in denen Videospiele in der Masse maximal als Alltagsintermezzo mit zwei Buttons verstanden wurde, kreierte die erste populäre Version eines Action-Stealth-Spiels jedoch etwas Neues, etwas Großes. Metal Gear bestand dadurch zwar zu 60% aus Dialogen, die aufgrund der begrenzten Möglichkeiten einer CD-ROM überwiegend als Hörspiel in einem statischen Codec-Interface daherkamen, aber der Spieler, ich, war dennoch gefesselt. Als ich auf dem Boden lag und den Artikel wälzte, mit dem schmerzlichen Gefühl, die beiliegende Demo erst Tage später zu Hause zocken zu können, war mir die narrative Komplexität von MGS natürlich gleich. Vielmehr konnte ich es nicht glauben, was die Redakteure über die Spielmechanik zu berichten hatten – angeblich bot das Spiel damit eine neue und intelligente Reaktion auf die Aktionen des Spielers. Gegner hören Geräusche und gehen diesen nach, erkennen Fußabdrücke im Schnee, können gelockt und lautlos gemeuchelt werden. Snake bewegt sich kriechend durch Lüftungsschächte, versteckt sich in Kisten, entdeckt durch den Rauch der Zigarette Sensoren, sprengt geheime Gänge mittels C4 frei, nachdem er via Abklopfen strukturelle Schwachstellen entdeckte – eine Bandbreite an Gameplay, das das Wort tatsächlich verdient hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich diese handwerkliche Spieltiefe nicht – die Welt reagiert auf mich, auf mein Handeln und ich kann Dinge ausprobieren, die ich für logisch hielt – und siehe da, es funktioniert. Metal Gear schaffte etwas Eigenes: es ließ mich zum ersten Mal ein Spiel auf meine eigene Weise angehen. Neben den unzähligen „Metal Gear“-Momenten, die mehrere Generationen als kollektive Erfahrung teilen und auch über ein Jahrzehnt später gemeinsam schwelgen und staunen lassen, übergab Kojima das Pad in die Hand des Spielers, freundlich lächelnd mit der Empfehlung: „Und jetzt mach was draus!“. Wenn wir über die Sandboxfreiheiten eines Grand Theft Auto sprechen, so dürfen wir nicht vergessen, dass Metal Gear Solid uns als eines der ersten Spiele überhaupt die Freiheit der spielerischen Exploration einer Welt überließ. Natürlich mit dem Folgeeffekt, dass jeder MGS-Gamer meint, seine Herangehensweise wäre die einzig Richtige.
In den letzten 17 Jahren folgten noch vier weitere Titel, die diese Freiheit und detaillierte Beschäftigung mit dem Genre verfeinerten, bis nun 2015 der letzte Teil der Reihe (The Phantom Pain), mittlerweile auf Blu-ray, in den Konsolen der Nutzer rotiert.
Es würde die Rahmen der Inspiration sprengen, um über jedes Detail und jede Besonderheit dieser Videospielgeschichte zu schreiben, aber auch nach all der Zeit hat Kojima es verstanden, etwas zu schaffen, das sich auch auf der Metaebene als Spiel versteht, ohne jedoch den Anspruch zu verlieren, eine organisch autarke KI innerhalb einer Welt zu entwickeln, die in mir die Neugierde weckt, diese zu manipulieren und zu gestalten. Falls jemand diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, so sollte diese dringend nachgeholt werden. Denn wer Metal Gear gespielt hat, der hat ein Stück videospieltechnische Evolution erlebt. Eine Reise, die ich nicht missen will.
Kommentare deaktiviert für Wo man sich trifft, um übers Hören zu reden…
vonBen
Audiointeressierte kennen es – der Kosmos der Klangbearbeitung ist sehr komplex. Der Weg von der Quelle bis hin zur fertigen Mischung, wenn nicht gar dem bestmöglichen Master besteht in seinen Einzelteilen aus sehr vielen sensiblen Schritten, die nicht leicht zu verstehen sind. Audio ist etwas für Fetischisten. Eine sehr bizarre Zuneigung, die für “Außenstehende” oft nur unverständlich daherkommt. Das liegt daran, dass der perfekte Ton, der schöne Mix oder beeindruckende Filmsounds erst dann auffallen, wenn sie misslingen. Dass im Produktions- sowie Postproduktionsprozess bis dahin viel Expertise und Know-How verlangt wird, um die unsichtbare Schönheit zu erreichen, ist nicht immer klar. Und ebenso herausfordernd.
Graham Cochrane
Damit angehende Audioingenieure zu einem Ergebnis gelangen, das nicht nur ihren, sondern auch den Ohren der Anderen schmeichelt, muss sehr viel Theorie gewälzt werden. (ACHTUNG: kontroverse Aussage:) Schlechte Kameraarbeit kann ab und zu als “Look” verkauft werden. Eine hässliche Gitarre jedoch bleibt eine hässliche Gitarre. Doch woher das Wissen nehmen, um diese Schönheit zu mixen? Kopieren und Nachahmen ist daher das Mittel der ersten Wahl, wenn Ihr mich fragt. Eine Möglichkeit dazu bieten verschiedene Youtube-Plattformen, die vor allem Einsteigern Tipps und Tricks um Umgang mit den Basics geben (z.B. The Recording Revolution von Graham Cochrane, wobei hier auch bereits vertiefende Tipps gegeben werden). Jedoch erkennt man nach einiger Zeit, dass diese nur begrenzt dabei helfen, den Umgang mit Ton und Klang auf die nächste Ebene zu heben.
Dave Pensado
Ein Schub bietet dabei jedoch Dave Pensado. Der amerikanische Audioingenieur ist bereits seit 1970 tätig und hat u.a. Preise für seine Mischung von Mary J. Bliges Growing Pains gewonnen. Wichtiger jedoch als seine Person ist sein gefestigtes Netzwerk innerhalb der Audiobranche. In seiner Show Pensado’s Place, in der er wöchentlich interessante Themen (Effekte, Plug-Ins, Techniken, Philosophien, Hardware etc…) der Klangtüftlerszene bespricht, sowie Gäste lädt, die mit ihrem Wissen über den besten Mix dem Zuschauer einen tollen Fundus an Inspiration und Wissen liefern.
Wer irgendwann mal wissen will, was eine Sidechain ist oder wie man mit einem Kompressor umgeht und tiefer in die Audiofetischszene einsteigen will, dem ist dieser Youtube-Kanal sehr zu empfehlen.
Ich denke wir alle freuen uns sehr, wenn wir das neue Objektiv von der Post holen, endlich genug Geld gespart haben für die neue Kamera, nun endlich 4K produzieren können, einen noch größeren Bildsensor nutzen dürfen, 3D Möglichkeiten, Surround-Sound, etc. pp.
Doch brauchen wir diese ganze neue Technik eigentlich? Muss unbedingt alles auf der Alexa gedreht sein, brauche ich definitiv die Zeiss Ultraprimes, mehr Pixel, größere Farbtiefe?
Simon von DSLRguide hat dazu eine ganz eindeutige Meinung. Vielleicht gebt ihr ihm ja recht.
Kommentare deaktiviert für Yay! Akustisch, aber anders…
vonBen
Wir sind mitten in der Produktion von Breaking News, sodass hiermit nur eine kleine, aber feine Inspiration dazwischengeschoben werden soll.
Während wir uns in die Welten der Filmproduktion begeben, hat der Musiker Görkem Sen eine Möglichkeit geschaffen, eine besondere auditive Entführung zu gestalten. Mit der Yaybahar baute er ein akustisches Instrument, dass jedoch sehr synthetisch wirkende Klänge erzeugt. Damit kreiert er eine sehr abgefahrene Soundkulisse, die an Künstler wie Amon Tobin oder Science Fiction-Filme erinnert. Mit Metalldrähten, Reflektionsflächen, Schwingkörpern und einem Bogen kann er sowohl Flächen, als auch perkussive Sounds erzeugen.
Sehr abgefahren, wie man auch ohne digitale Hilfe Musik from hinterm Jupiter erschaffen kann.
Aber hört lieber selbst rein und lasst Euch abholen!
Kommentare deaktiviert für Let’s Play – Aufmerksamkeitsökonomie in Reinform
von Ben
Ein schwerer Titel beherbergt ein schweres Thema. Zumindest, wenn man es von unterschiedlichen Seiten betrachten möchte. Und wieder einmal betrifft es den menschlichen Drang zum Teilen seines Wesens. Web2.0 hat uns ein Fenster zur Schaustellung unserer Persönlichkeit gegeben. Oder vielmehr, was uns ausmacht, was uns interessiert. Über den fast schon unheimlichen Kult um youtuber und Giganten der preisgünstigen Selbstinszenierung wurde in anderen Formaten bereits ausführlich diskutiert, sodass ich an dieser Stelle nicht Fässer öffnen will, deren Inhalt wir bereits zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot hatten. Es sei nur darauf hingewiesen, wie sehr er unseren Alltag beeinflusst. Jumpcuts definieren unsere neue Art der many-to-many Kommunikation, verändern vielleicht sogar kognitive Fähigkeiten von heranwachsenden Konsumenten. Gesprächskultur und Gesprächshygiene wird beschnitten und zu einer Form von Informations-Tiki Taka eingedampft. Die katalanische Version von form follows function. Doch übt man hier vielleicht Kritik an der Art und Weise, wie Nutzer Inhalte genierieren, so bleibt im Abtropfsieb dieser Diskussion zumindest der Erkenntnisrückstand hängen, dass sie es tun. Der Mensch als reflektives Wesen lässt in einer Form des schnellverdaulichen Enterntainment seine Umwelt in die eigene Gedankenwelt einblicken. Auch wenn diese Welt manchmal nur den Umfang eine Juniortüte hat. Convenience-Unterhaltung in Zeiten der Zeitverdichtung sozusagen. Und alles im Zuge der gesteigerten Aufmerksamkeitslenkung. Der Mensch hat bedienbare Werkzeuge, um kurzfristig einen Schritt näher in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und denkt damit automatisch konstant über die Dinge nach, die er mit dem Volk teilen will. Ich streame, also bin ich.
Generieren youtuber, wie Sami Slimani, Bibi oder Katja Krasavice dabei Sternstunden ihres begrenzten Universums, in dem sie ein gewisses Portfolio an Inhalten als Fächer vorm spärlich ausgeleuchteten Gesicht tragen, so stürzt sich eine andere Form von Aufmerksamkeitswirtschaftler auf einen Bereich der Unterhaltung, der sonst im Verborgenen geblieben ist: Let’s Player. Man kann nun in die Tiefe gehen, um diesen Begriff zu definieren oder die Tastatur schonen, in dem man einfach sagt: Menschen spielen Videospiele und filmen sich dabei. Was in den Anfängen der alltäglichen Internetnutzung als Sparte von GIGA noch von den Großkopferten der Industrie belächelt wurde, weil man einem solchen Format keine Überlebenschance zusprach, erfährt in den letzten Jahren einen immer größer werdenden Zuwachs an Streamern, die ihr Scheitern, Schimpfen, ihre Freude und epische Siege in digitalen Welten zur Schau stellen wollen. Dienste, wie Twitch bieten ihnen dabei eine technische Plattform, um diese Übertragungen zu deichseln und darüber hinaus die Möglichkeit, eine Gefolgschaft an Beobachtern aufzubauen. Was diese Leute dazu bewegt, stundenlang einem scheinbar Unbekannten beim Videospielen zu beobachten, soll hier nicht weiter diskutiert werden, jedoch ist es eine Tatsache, dass Let’s Player mittlerweile auch wirtschaftlich von dieser Form der Unterhaltung profitieren, in dem sie Abos und Spendenmöglichkeiten anbieten. Erst Ende 2014 legte der populäre Streamer Forsenlol eher zufällig die Spendenstatistik seines Accounts bei einer Liveübertragung frei und ließ die Welt nun nicht nur wissen, dass er gern Videospiele zockt, sondern dabei bereits nach der Hälfte eines Monats über 18.000 Dollar gespendet bekommt.
Der kleine Mann schreit nun auf. Die gebückte Facility Managerin schüttelt den Kopf und der, sich für einen ehrlichen Arbeiter haltende, Bürger außerhalb der Zielgruppe von Let’s Playern versteht die Welt nicht mehr. Zu deuten ist, dass auch 2015 gemeinsame Interessen und die digitale Nähe zu Fremden eine neue Form der sozialen Gemeinschaft kreiert. Diese ist auf dem Fundament der Unterhaltung aufgebaut, obwohl sie die Einführungskurse von Medienproduktion konsequent geschwänzt hat (vermutlich, um zu streamen). Ich persönlich habe auch bereits viele Stunden beim Beobachten von Videospielern verbracht und kann selbst die eigene Faszination, anderen Menschen dabei zu folgen, wie sie Dinge tun, ich eigentlich selbst angehen könnte, nicht erklären. Ich habe mit Streamern gechattet, die sich vor einem Publikum von fünf Leuten Nächte um die Ohren geschlagen haben, um eine Show abzuliefern. Und ich werde es wieder tun. Ob dies nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Vielmehr sagt diese Form der Schaustellung über den Mensch aus, dass er Unterhaltung sucht, um sich selbst darin wieder zu erkennen.
Aufmerksamkeit lässt sich nun mal in zwei Richtungen lenken: nach außen und nach innen.
Kommentare deaktiviert für Zweite Interaktionsmöglichkeit ist online!
Ab heute könnt Ihr wieder Einfluss auf unseren Film Breaking News nehmen. Eine zweite Frage ist online, auf die Ihr individuell antworten könnt.
Besucht unsere interaktive Seite und steuert Eure Ideen zum Film bei. Welche Auswirkungen das hat, ist vielleicht nicht immer gleich offensichtlich, aber seid sicher: Euer Einfluss ist entscheidend!
Kommentare deaktiviert für Revenge of the Great Camera Shootout
von Dominic
Mittlerweile kommt nahezu alle zwei Monate eine neue Kamera auf den Markt. Die Modelle versprechen hierbei teilweise 4K Möglichkeiten, raw-Videoaufnahme, 14 Blenden Dynamik und alles mögliche, das auch bei professionellen Film- und Kinoproduktionen eingesetzt wird – und das zum Teil für einen Bruchteil des Preises der Highend Kameras. Auf der anderen Seite finden sich aber auch ebenso viele Kamera-Reviews, -Tests und Empfehlungen. Besonders gerne schauen sich die Techniker dabei Testcharts an, mit Hilfe derer sich ganz eindeutig sagen kann, welche Kamera besser auflöst, genauer Farben abbildet, mehr Dynamik bietet und so weiter und so fort. Und auch wenn die “perfekte” Kamera noch nicht gefunden wurde, so kann dank dieser Tests ganz klar gezeigt werden, welche Kamera unter diesen simulierten Extrembedingungen Schwächen zeigt.
Zacuto, eine Marke, die dem Filmemacher vermutlich eher durch hilfreiches Equipment, wie Rigging für Kameras, Viewfinder und dergleichen bekannt ist, hat schon mehrfach intensiv verschiedene Kameras getestet und gegeneinander antreten lassen. Für mich sticht jedoch ein Test aus dem Jahre 2012 immernoch heraus.
Unter dem Namen Revenge of the Great Camera Shootout 2012 wollte Zacuto einige Dinge endgültig klarstellen. Der Test unter der Leitung von Bruce Logan geht dabei besonders auf die subjektive Einschätzung von Kameras ein. Unterschiedlichste Kameramodelle, von der RED Epic, über die Alexa, inklusive Canon 7D und iPhone, sollten dieselbe Szene aufnehmen – alles jedoch unter der Leitung eines geschulten Kameramanns (oder einer Kamerafrau), der oder die jedoch auch noch eigens Licht setzen durfte, um das meiste aus der Kamera herauszuholen. Anschließend wurde sogar noch ein Grading durchgeführt und diese Kameraaufnahmen einem Expertenpublikum blind vorgeführt – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Wer knapp zwei Stunden Zeit findet den Shootout mitzuverfolgen kann sich selbst davon überzeugen, welche Kamera ihn am meisten überzeugt. Ich kann nur so viel sagen: In meiner Top 3 befand sich eine Kamera von der ich so gar nicht gerechnet hatte, dass sie mich überzeugen konnte.
Kommentare deaktiviert für >>BREAKING NEWS<< Für Euch gehts los!
Es ist soweit – passiv war gestern, Interaktion ist gefragt. Zwei Monate vor Produktionsbeginn habt Ihr die Möglichkeit, durch individuelle Entscheidungen entscheidenden Einfluss auf den Film zu nehmen. Nun steht die erste Frage bereit – klingt trivial, aber die Tragweite dessen muss auf keinen Fall banalen Ausmaßes sein.
Jeden zweiten Dienstag dürft Ihr einen weiteren Beitrag zum Film leisten. Im Abstand von zwei Wochen formen wir mit der Community, also mit Euch wichtige Wegpunkte des Abenteuers von Nick Rumble und Steve. Also schaut regelmäßig rein und seid kreativ. Es kann nur gut werden.
Aber lang genug geredet – hier gelangt Ihr in den interaktiven Bereich und könnt endlich geben, statt “nur” zu lesen ;)
Kommentare deaktiviert für Lang genug überlebt, um dem Leben lebewohl zu sagen/Teil 2
von Ben
Auch diese Woche freuen wir uns über die Altersflecken auf unserem runzligen Haupt, denn würden wir sie mit dem Filzstift verbinden, es ergäbe sich die verbildlichte Erkenntnis, dass man eine Stirn weit in der Zukunft angekommen ist.
Nachdem ich bereits in meiner letzten Inspiration sprichtwörtlich einen Blick hinter den Vorhang einer Vorstellung namens “Utopia” geworfen habe, möchte ich die Konkurrenz der VR-Module, wie der angesprochenen Oculus Rift, in den Ring der Vorfreude werfen.
Was mittlerweile auch immer konkretere Züge angenommen hat, ist die Augmented Reality. Allerspätestens seit der Videospielreihe Deus Ex wissen wir, dass Augmentierungen Erweiterungen unserer Sinne sind, die maschinell den Mensch einen Schritt weiter über seine naturgegebenen Grenzen der Physis bringen sollen. Eine klassische Halb-Mensch, Halb-Maschine Symbiose wird geschaffen, die ein gern adaptiertes Thema in sämtlicher Science Fiction darstellt. Doch vor allem bei der visuellen Sinneswahrnehmung ist diese konstruierte Wirklichkeit nicht mehr fern von Fiktion.
Der Unterschied zur virtuellen Realität ist, dass man hierbei nicht komplett in einen künstlichen Raum eintaucht. Vielmehr werden die harten Fakten unserer empirischen Welt um computergestützte Informationen erweitert. Man addiert quasi ein Interface in die Gleichung unserer Wahrnehmung und interagiert mit diesem Mischwesen in Echtzeit. Aktuell wird dies vor allem über Smartphones gelöst. Aktiviert man die integrierte Kamera, so projiziert die Software ein Interface auf die getrackte Oberfläche der erfassten Bilder. Die Möglichkeiten der erweiterten Wahrnehmung unserer Welt scheinen damit um einiges vielfältiger, als wir es bisher kannten.
Dass dies kein Hirngespinst oder Auswuchs im Keller eines überengagierten Wahnsinnigen ist, zeigt sich in den harten Zahlen. Erst kürzlich kaufte Apple klammheimlich das Unternehmen Metaio (sehr angesehen auf dem Gebiet der AR) aus München auf. Der Trend zur Augmentierung unseres Selbst scheint also auch bei den Großkopferten der Branche angekommen zu sein. Microsoft zieht mit der HoloLens gleich, indem der Sprung in die simulierte Wärme einer fiktiven Realität durch eine Brille, statt eines Telefons, erleichtert wird.
Auch Google mischt munter mit und investierte angeblich über 500 Millionen Dollar in das Start-Up-Unternehmen Magic Leap, das vor kurzem in einem Trailer ebenso in die Kerbe der Zukunft schlug und demonstrierte, wie sich die ordinäre Arbeit im Büro über Augmented Reality verändern wird.
Zugegeben – viele dieser Trailer, die uns in die Nähe der Fiktion bringen soll, scheinen oft mehr cineastisch inszeniert, als direkt aus einem überzeugenden Test gegriffen. Der Trend zeigt jedoch, dass wir nicht weit von dem entfernt scheinen, was die Träume unserer Kindheit gefüllt hat. Ob nun VR oder Augmented Reality – der Mensch wird bald die nächste Stufe seiner Wahrnehmung erreichen.