Zwischen Zweifel und Stallone

von Martin

Denn er wusste nicht was er tat.
Mit Breaking News ist mir erneut das ‘große Glück’  zuteil geworden ein weiteres Mal in die Rolle des Anchorman Nick Rumble schlüpfen zu dürfen. Auch wenn ich meiner Meinung nach als Schauspiel-Laie mit dem letztlichen Ergebnis doch recht zufrieden sein kann, so war der Weg dahin doch oft gespickt mit Zweifeln und eher experimentellen Schauspielversuchen.

Als wir uns im Sommer 2014 mit den ersten Ideen und Entwürfen zu ‘Breaking News’ (der Name kam dann irgendwann später dazu) befassten, stellte ich Ben, Dave und Dominic bei jedem Treffen vor die selbe Frage:

“Ihr seid euch wirklich sicher, dass ich das spielen soll?!”

Die Antwort war stets gleich: “Ja klar. Das wird schon irgendwie.”

Natürlich war ich froh, dass meine Freunde so viel Vertrauen in mich setzten und da ich sowieso schon immer Nick Rumble gemimt habe, hab ich es eben gemacht. Zwar hatte ich mich bereits bei einigen unserer früheren Produktionen wie der Winki-Saga, Marathon Inside und Telévision Extraordinaire schon vor der Kamera versucht, aber gegen echte Schauspielerei mit Emotionen, Handlung und Dialogen waren tölpelhafte Sketche und auswendig gelernte Moderationen doch ein ganz anderes Kaliber.

Nick

Später dann, als die Produktion immer näher rückte und Handlung und Dialoge im Drehbuch immer weiter Form annahmen, kamen doch die ersten allgemeinen Zweifel an meinem Schauspieltalent auf. Das ein oder andere “Das kann ja was werden… ” und “Oh Man…” von Ben hat zu dieser Zeit nicht gerade aufbauend auf mich gewirkt.

Unser großes Glück war es dann, dass wir mit Miss B nicht nur eine fabelhafte Donna Journaille gefunden hatten, sondern auch eine Schauspiellehrerin mit Broadway Erfahrung, die unter anderem an der HMT Leipzig und der Theaterakademie Sachsen unterrichtet.

Miss BSie hat sich kurzerhand bereit erklärt mir einen Crash-Kurs zu verpassen und in zwei Mal drei Stunden Atemtechnik, kerzengerade stehen, Improvisationsübungen und immer wieder und wieder die gemeinsamen Szenen durchgehen doch ein bisschen den Schauspieler aus mir herauszukitzeln und mir dadurch Selbstvertrauen zu geben.

Ich sag Euch, das war teilweise ganz schön abgefahren. Ich glaube wer der Meinung ist, dass Schauspielerei kein richtiger Beruf und das doch nichts weiter als Scharlatanerie sei, dem rate ich, das erst einmal selbst auszuprobieren. Wenn man von jetzt auf gleich imaginäre römische Senatoren davon überzeugen soll, alte Straßen für teures Geld zu renovieren ohne, dass Sie selbst etwas davon haben und man gleichzeitig seine eigene Reputation nicht verlieren darf, dann kommt man ganz schnell ins Schwitzen. Und auch ich, der ich mich für recht eloquent halte stand schön blöd da und habe um Worte und Luft gerungen.

Spaß gemacht hat es trotzdem jede Menge und mein größter Triumph war es, bei einem Ausflug in die grausame Welt der Gesangübungen mehrere Takte erkannt und tatsächlich einen Ton getroffen zu haben. Und obwohl Sie mich am Ende komplett an die Wand gespielt hat, sage ich: Danke Miss B!

Handfester ging es dann bei unserem Kampftraining zur Sache. Gemeinsam mit unseren tapferen Schergen von Informati Tivi, haben wir von einem befreundeten Kampfsportlehrer und Selbstverteidigungstrainer eine Einführung in Falltechniken und Filmkampf bekommen. Da uns das ganze eigentlich eher spontan zufiel haben wir uns natürlich umso mehr über diese Unterstützung gefreut.

Ohne große Umwege haben wir uns dann in einer Sporthalle vermöbelt und erschossen was das Zeug hielt und sind am Ende mit einigen coolen Moves im Gepäck nach Hause gegangen, die teilweise wirklich von Türstehern und Securitypersonal eingesetzt werden. Auch das war eine Lektion für’s Leben, die unsere kleine Produktion noch etwas professioneller gemacht hat. Danke Enrico!

Script

Neben meiner Herkulesaufgabe als schießwütiger Reporter zu brillieren, war ich ebenfalls dafür zuständig unser Konzept ‘Breaking News’ in ein Drehbuch zu verpacken. Das lag mir dann schon eher. Die Herausforderung hierbei bestand darin unseren komplexen interaktiven Ablaufplan in einen linearen Text zu pressen. Jede Handlung musste am Ende wieder zu der Storyline passen, die nahtlos an die verschiedenen Varianten anknüpfte, so dass wir je nach Voting die einzelnen Abschnitte fröhlich hin und her puzzeln konnten. Als wir unseren Schauspielern das Drehbuch zukommen ließen bestand dort einiges an Erklärungsbedarf. Ich glaube bis zur Teampremiere wusste nur ich ganz genau was wir da eigentlich alles drehen und wie das am Ende zusammen passen soll. Als selbst Ben eines Drehtages verwirrt war, wusste ich, dass wir mit unserem Konzept alles richtig gemacht hatten.

Da es mein erstes Drehbuch war und ich keinerlei Erfahrung mit der Formatierung eines solchen hatte, stand ich zunächst vor der Aufgabe mich irgendwie zu organisieren. Dabei hat mir die Freeware Celtx geholfen. Das Programm dient zur Erstellung von Scripten und Storyboards und ganze Szenenübersichten mit Icons, sowie Schauspieler-, Location-, Requisiten- und Technikdatenbanken lassen sich nach einiger Einarbeitungszeit mühelos erstellen. Eine ganz klare Softwareempfehlung!

Schnappschuss (2015-12-23 12.28.10)

Besonderen Dank möchte ich hier an unsere beiden Fans aussprechen, die sich via Startnext einen eigenen Satz im Script sicherten. Während sich der Lobgesang auf den VFB Stuttgart noch einigermaßen leicht in die Clubszene in Episode 1 einbauen ließ, hatte ich mit:

“Eigentlich würde ich schon ganz gerne mal in Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch Urlaub machen, aber ich leide unter Hippopotomonstrosesquippedaliophobie.

doch schon eher meine Probleme. Vielen Dank Stephan S.! Um ehrlich zu sein hatte ich keine Lust diesen Satz selbst zu sagen und so habe ich meine Macht als Autor genutzt um diesen kurzerhand Nicks guten alten Radiokollegen Carol Schimacki aka. Dominic Hellwig unterzujubeln. (107,6 Periode 6 – Das Kulturradio werden wir Euch in absehbarer Zeit auch noch zum anhören bereitstellen)

Als Schauspieler und gleichzeitig Drehbuchautor, der sich seine eigenen Witze schreibt – oder eben auch nicht, kam ich mir dann doch manchmal ziemlich albern vor, als ich die Dialoge auf Sprechbarkeit prüfte und sie laut aufsagte. So oder ähnlich muss sich auch Sylvester Stallone gefühlt haben, als er an dem Drehbuch für The Expendables saß und sich seine eigenen Parts mit einem Monstergag nach dem anderen schrieb.

Ich für meinen Teil bin sehr stolz auf den Anchorman-Apporach, der es leider nicht in Euren Communitycut geschafft hat, aber nichtsdestotrotz könnt Ihr Euch diesen ja auch bald ansehen und bis dahin könnt Ihr schonmal üben.

Listen and repeat: Port mish me erëza! (Sprich: pohrt müsch meh ere-ehsa!)

Auf zum großen Finale! Episode 4 online!

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Es ist soweit, das große Finale von Breaking News ist da! Heute wird alles aufgeklärt! Was macht Hamouri Al Chad Antreep bei Informati Tivi? Wie geht es Steve? Wird es Nick Rumble schaffen seinen Kollegen zu befreien? All das erfahrt Ihr wie immer auf unserer interaktiven Seite.

Damit endet schließlich auch der interaktive Teil unserer Produktion. Wir bedanken uns bei Euch allen, die Ihr so fleißig abgestimmt und unser Projekt zu Eurem Film gemacht habt! Wir freuen uns auf die Zukunft mit so unglaublich tollen Fans und wünschen Euch nun eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Im Januar werden wir dann die alternativen Episoden veröffentlichen, die Ihr nicht in den finalen Film gewählt habt.
Beste Grüße,
Euer Reis+ Team!

Zwischen Log und Lin

Von Dominic

Da ich aufgrund eines Unfalles nicht während der Produktion am Set helfen konnte, und meine Kernkompetenzen ohnehin im Bereich der Postproduktion liegen, möchte ich Euch in der heutigen Inspiration einen kleinen Einblick in den Workflow der Postproduktion geben.

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Zwei BMCC waren über 12 Drehtage im Einsatz

Gedreht wurde mit zwei Blackmagic Cinema Cameras (sowie zusätzlich noch mit einer Blackmagic Pocket Cinema Camera). Auf der Formatseite hatten wir uns schnell für eine Aufnahme in DNxHD 185x und mit der logarithmischen Gammakurve entschlossen. Geschnitten wurde im Avid, dessen eigener Codec DNxHD ist, und so ein schnelles Einladen und gute Schnittperformance ermöglichte. Eine Raw-Aufnahme über 12 Drehtage hätte unsere Speicherkapazitäten und mein Editing Raid vermutlich an seine Grenzen gebracht. Außerdem sollte während des Schnittes alles in Online Qualität vorliegen und ein Arbeiten mit Proxys war nicht gewünscht. Dies ersparte mir zum späteren Zeitpunkt einen großen Teil des Conformings auf dem Weg in die Farbkorrektur und sorgte für bestmögliche Qualität während der Rohschnittzeit und den Abnahmen. Mit den Daten der 12 Drehtage machte ich mich dann ans Werk. Als mein eigener Schnittassistent galten meine ersten Tage, die noch während der Produktionszeit gearbeitet wurden, dem Anlegen, Gruppieren und sortieren der Drehmaterialien. Um das Sichten auf ein Minimum reduzieren zu können, arbeiteten wir schon am Set mit Hilfe von Cutterberichten, die mir im Schnitt alle Takes mit dem besten Spiel nannten und ich so schnell ins Schneiden übergehen konnte. Während der Schnittzeit ruhten alle Daten dabei mehrfach gesichert auf meinem Schnittplatz. Die Avid Media Files waren auf meinem gespiegeltem Raid untergebracht. Im Falle des Supergaus, dass zwei Festplatten gleichzeitig abschmieren sollten, hatte ich alles Rohmaterial im nativen Format auch noch auf einer Festplatte, um zur Not alles nachbatchen zu können. Und sollte dieser Festplatte etwas zustoßen, lag bei Martin ein Spiegel dieser Rohmaterial-Platte. Das Projekt war also sicher.

Der eigentlich Schnitt war dann eigentlich recht simpel. Alle Handlungen waren über Kennungen eingeteilt, um auch die Interaktivität einfach einordnen zu können und um eine Grundlage der Diskussion zu haben. Diese einzelnen Bilder waren dann in Avid Bins geordnet. Geschnitten wurden dann alle möglichen Interaktivitäts-Möglichkeiten, jeweils in separaten Sequenzen, die nach Datum sortiert vorlagen und so jederzeit zur Version des Vortags zurückgekehrt werden konnte. Da ich nur während der Produktionszeit Urlaub von meinem eigentlichen Job hatte, wurde die Schnittzeit in Nachtschichten absolviert, was den späten Release der Folgen größtenteils erklärt.

Nachdem die Folgen durch die Rohschnittabnahmen und den Feinschnitt durch waren, ging ein AAF Export mit allen Tonfiles, sowie ein Ansichts-Quicktime an Ben und in die Mischung. Ich machte mich zeitgleich an die Farbkorrektur.

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Davinci Resolve 11 – für die 12 hatte ich noch keine Zeit

 

Die Korrektur erfolgte dabei im Davinci Resolve. Größtenteils, weil es aktuell das beste Preis-Leistungsverhältnis darstellt, das auf dem Markt zu finden ist. Auch wenn es nicht meine erste Wahl der Gradingsoftware darstellt, so hat es mir doch schon gute Dienste geleistet. Das Conforming war in wenigen Stunden erledigt – Resolve konnte sich, dank Online Workflow, direkt auf die Avid Mediafiles verlinken, sodass nur eine AAF vom Schnitt nötig war, um alle Materialien online zu haben.

Da ich in meinem Job quasi täglich die Korrektur von Serien auf meinem Tisch liegen habe, war ich es gewöhnt schnell und zügig zu korrigieren.

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Tangent Wave Panel

Mein bester Freund das Tangent Wave half mir dabei ungemein. Würde ich mir vorstellen, dass ich alle Korrektur mit der Maus und somit eins nach dem anderen korigieren müsste, so würde ich vermutlich heute noch an der Korrektur sitzen.

Breaking News stellt dabei ein verhältnismäßig “kleines” Projekt dar – was das Grading betrifft. Wo ich in meiner Firma pro Tag irgendetwas zwischen 400 und 600 Schnitte Material korrigieren muss, das sich auch noch aus verschiedenen Kameras zusammensetzt, bat mir Breaking News eine handvoll Sets mit gleichen Kameratypen und knapp 150 Schnitten pro Episode. Child’s Play.

Nichtsdestotrotz wollte ich einen Workflow fahren, der es mir ermöglich schnell und einfach Grades zu kopieren, einfach später kleinere Korrekturen zu erledigen und mich niemals vor das typische “Was hab ich denn in dem Node jetzt eigentlich gemacht”-Wundern zu stellen, wenn ich Tage später zurück an das Projekt gehen sollte.

Der klassische Node-Aufbau sah demnach für jeden Schnitt identisch aus und wurde nur in Spezialfällen erweitert.

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Mein Standard Node Tree, der auf allen Einstellungen lag

 

Base: mein Baselayer (dessen Benennung aus dem Nucoda Filmmaster übernommen wurde) galt nur der Korrektur vor dem Look Up Table, und sollte jedes Clipping verhindern und für richtige Pegel sorgen.

Lumakey: Node zwei war mit einem soften Lumakey versehen und stellte eine Möglichkeit der Kompression von Schwärzen, oder Highlights dar, falls benötigt. Alles noch vor dem Lut, der die Wandlung von Log zu Lin als Aufgabe hatte. Dies ist ein toller Trick um 13 Blenden Log Material in 9 Blenden-Dynamik des Ausgabefarbraums zu pressen.

Contrast und Color: Der erste Node nach dem LUT war ausschließlich für die Korrektur der Luminanz vorgesehen, und der Color Node ausschließlich für die der Farben. Die Trennung in zwei Nodes ermöglichte es mir, nur die Luminanz-, oder Farbkorrektur zwischen Schnitten zu kopieren und leichte Vergleiche des Vorher/Nachher zu kontrollieren.

Glow: Abgerundet wurde mein Basis-Setup durch einen Layermixer, der über einen Highlight-Key einen Glow-Effekt auf das Bild legen konnte. Dieser wurde einfach über die Transparenz des Nodes nach belieben eingestellt.

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Einstellung aus dem Ramboapproach der dritten Episode

Vignette: Meine Basis Vignette fand sich auf dem letzten Node vor und wurde bei Bedarf eingestellt, oder im Standard-Setup verwendet.

Pan and Scan / Blanking:  Die Positionsänderungen und die Letterbox-Balken für den Widescreen-Look kamen zum Schluss.

Im Großen und Ganzen konnte ich so in 30-40 Sekunden ein neues Bild korrigieren – sodass ich mit den Folgen in 1-2 Tagen durch war. Nur um dann natürlich wieder von vorne zu beginnen. Immerhin war dies keine meiner Serien, mit denen ich es auf Arbeit zu tun habe und die immer gleich aussehen sollen, und die Projete dementsprechend weniger komplex sind. Im zweiten Durchgang setzte ich deutlich mehr Masken, nahm mir mehr Zeit für jedes Bild, zog Keys und versuchte aus jedem Bild das beste rauszuholen.

Besonders die Verwendung von Filmprint Emulations LUTs kann hervorgehoben werden, wenn Fragen nach dem Look auftauchen sollten. Wohingegen die technisch korrekten LUTs vom Blackmagic Farbraum in den HD Standard Rec 709 wandeln, haben sie doch nicht den Charm von echtem Filmmaterial.

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Christin mit Korrektur über den Standard LUT

 

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Christin mit Korrektur über Filmprint LUT

Wohingegen die Standard LUTs einen sehr “videohaften” Look haben und übersättigt wirken, wissen die Filmstocks, wie Hauttöne am besten zur Geltung kommen und welche Gradation dem Ausbelichten auf Film am nähsten kommen.

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oben: Log-Material unkorrigiert; links: Lut und Luminanzkorrektur; rechts: fertiges Grading

 

Die restliche Korrektur versuchte danach alles dem Hautton unterzuordnen. Die erste Korrektur galt immer dem Hautton, die folgendem den neutralen Extremen Schwarz und Weiß, und die letzten dann den Orten des Bildes die Korrekturen bedarfen.

Am Ende der Farbkorrektur galt es nur noch kleine VFX-Shots, wie Schüsse und Retuschen durchzuführen, alles zusammenzubauen und auf die Ergebnisse der Umfrage zu warten.

Falls Fragen zu gewissen Einstellungen, der Farbkorrektur, der Effekte, oder des Schnittes gibt, so schreibt uns auf Facebook, oder hier über die Homepage eine Nachricht. Ich bin gerne bereit tieferen Einblick zu gewähren und Dinge zu erklären. Immer her mit den Fragen!

Grüße,

Dominic

 

 

Zum Angriff! Episode 3 von Breaking News auf YouTube!


Homepage_EP3


Heute wird scharf geschossen! Nick Rumble bekommt es in der dritten Episode von Breaking News mit den fiesen Schergen des mysteriösen Fernsehsenders Informati Tivi zu tun! Schwer bewaffnet geht es in den Kampf.

Ansehen könnt Ihr Euch das Spektakel auf unserer interaktiven Seite! Dort könnt Ihr auch gleich für die vierte und letzte Episode ‘Finale’ abstimmen. Diese wird am 18.12.2015 um 18 Uhr veröffentlicht.

Das Reis+ Team wünscht Euch viel Spaß!

 

 

Zwischen Gurken und Nutella

von Action-Dave

Zwischen Gurken und Nutella

Vergangene Woche hat Ben seine Erfahrungen und erlebten Geschichten während der Produktion unseres interaktiven Kurzfilms Breaking News hier beschrieben. Nun bin ich an der Reihe.

Da ich der einzige Mensch am Set ohne tiefgründige Produktionserfahrungen war – selbst für Steve den Affen war alles Routine – gestaltete sich der Einstieg nicht ganz einfach. Die Position des Aufnahmeleiters durfte ich allerdings schon vor knapp zwei Jahren besetzen, als ich mit der Matrikel MT10 der HTWK eine Live Sendung produzierte.

Jeder der insgesamt 12 Drehtage begann für mich mit einem Besuch beim Bäcker:„Einmal 50 Helle bitte.“ Oft bekam ich als Antwort: „Nee, ohne Vorbestellung geht das nicht.“ Trotzdem bin ich irgendwie an die kulinarische Köstlichkeit für die Verpflegung des Teams gekommen. Danach ging es mit bis unters Dach vollgepacktem Auto ans Set.

hot hot

Barfuß am Set bei 35°C

Jeden Tag ein neuer Ort mit neuen Hürden. Da gab es zum Beispiel ein kleines Zimmer wo sämtliche Fenster abgeklebt werden mussten und 10 – 15 Personen bei 35°C Außentemperatur nur so schwitzten. Oder den Friedhof, welchen wir eigentlich als Außendreh geplant hatten. Glücklicherweise muss man sagen, hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten und durften wir in einer kleinen Friedhofskapelle drehen. Mal eben ein neues Bild an einer uns unbekannten Umgebung einzurichten, klappte aber wunderbar. Ohne unser großartiges Team hätte das denke ich jedoch nicht funktioniert. Ich muss wirklich sagen, dass ich jeden Tag aufs Neue von der Professionalität und Hingabe beeindruckt war mit der sich jeder einzelne am Set eingebracht hat.

 

Om nom nom – Pizza fürs Team

Als Aufnahmeleiter war es meine Aufgabe den Gewerken auf die Finger zu schauen und wenn nötig zu hauen wenn die vereinbarten Zeiten nicht eingehalten werden konnten. Da es nicht in meiner Natur liegt anderen gerne vor den Kopf zu stoßen, war dieses Durchgreifen gar nicht so leicht für mich. Nebenbei musste ich mich auch noch um so viele Kleinigkeiten kümmern und war deshalb nicht immer präsent. Seien es Blumen besorgen, Essen organisieren, einen lärmenden Bauern zur Pause motivieren oder einfach einen schlechten Witz erzählen um die Stimmung nach viel zu langem Drehtag etwas zu heben.

 

 

Abschließend möchte ich mich nochmals persönlich bei jedem einzelnen bedanken, der uns Reiskörner bei der Produktion unterstützt hat. Es war großartig!

Euer Action-Dave

 

P.S.: Nutella und saure Gurken wecken ungeahnte Kräfte!

Zwischen Bananen und Styropor

von Ben

In den letzten Wochen vor Weihnachten lassen wir es uns nicht nehmen, den Start von Breaking News als Anlass zu nehmen, Reis+ und unsere individuelle Arbeit am Film als Inspiration zu missbrauchen.

Ein Jahr voll von tollen Themen, die uns in unserem Wesen, unserer Arbeit oder unserem Alltag beeinflussen. Viele davon haben dazu beigetragen, dass wir am Ende auf eine interaktive Produktion blicken, bei der Ihr Einfluss auf den Verlauf und Inhalte nehmen könnt. Bis hier her war es ein langer und teilweise steiniger Weg, der allen Beteiligten viele Körner abverlangt hat.

BenRegie3Ich für meinen Teil hatte in der zweiwöchigen Phase des Filmdrehs mit der Regieposition dabei einen Hut auf, dessen Last ungeahnte Anstrengungen und Verantwortungen mit sich brachte. Vor allem die mangelnde Erfahrung in bestimmten Bereichen, wie Licht, führte dazu, dass mein Debüt als geduckter Regisseur jeden Drehtag zu einer großen Herausforderung machte. “Licht, bitte mal eine Ansage, wie lange ihr die Szene noch ausleuchten müsst! 30 Minuten? Ich geb euch die Hälfte!”. Die Koordination aller umfassenden Gewerke, sowie die Anforderung, jedes Detail, jeden Ablauf der Story aus allen Perspektiven zu überblicken, ließen daher vor, während und nach jedem Tag die Gedanken um Breaking News kreisen. Es gab quasi keine Auszeit und auch noch zwei Wochen nachdem Nick Rumble das letzte Mal die Brille aufsetzte und das Abenteuer komplettierte, träumte ich nachts noch von Problemen und Stolpersteinen unserer Produktion. Ich war demnach mental, als auch körperlich 24/7 für das Projekt im Einsatz.

Dabei blickt man auf viele Anekdoten zurück, deren einzelne Nennung hierbei viel zu weit gehen würde. Ich erinnere mich an die Tonmenschen, die sich über den Sound des Aufpralls einer BananBenRegie2e so freuten, als würde das Klatschen einem akademischen Abschluss gleich kommen. Ich erinnere mich an die Kameraassistenten, die im Laufe der Produktion immer mehr Verantwortung übernahmen und mit ihren Kameraleuten zu einem alten Ehepaar verschmolzen. Meine Regieassistentin, die aufgrund der verschachtelten und komplexen Story fast einen Anfall bekommen hat, wenn es um die Szenenbenennung ging. An unseren Dave, der die Laune mit Pizza, Bier und frisch geschmierten Nutellabrötchen immer wieder rettete. Wir waren eine gute Truppe und jeder einzelne in seinem Gewerke hat mit seiner Erfahrung, Kompetenz aber auch angenehmen Persönlichkeit dazu beigetragen, dass ich in Krisensituation im Team zu einem Ergebnis gekommen bin, auf das wir stolz sein können. Denn oftmals mussten Szenen umgebaut und Alternativen gefunden werden, da die Hindernisse einer Location das Storyboard umschmissen und man dennoch am Ende des Drehtages die Visionen, die man hatte, umsetzen wollte.

Nicht minder herausfordernd war dann meine zweite Aufgabe – die Tonmischung und das Sounddesign. Ich brachte schon einiges an Erfahrung mit ins Boot, wenn es um die Bearbeitung von Audiomaterial ging, jedoch hatte Breaking News eine neue Qualität an Anforderung und Umfang, sodass auch dieses Unterfangen zu einer Herkulesaufgabe wurde. Vor allem die letzten Wochen brachten mich an den Rand meiner Fähigkeiten, ich schlief im Tonstudio, wurde bester Freund der Putzfrau, die 4:45 Uhr ihren Dienst antrat. Haare wurden morgens unter dem Handtrockengebläse der Toiletten geföhnt, Pausen gab es kaum.

Der Ton macht die Musik und das wurde mir spätestens dann klar, als ich eine 10-Sekunden-Szene Audioinnerhalb von mehreren Stunden vertonte, weil ein Schuss nun mal nicht immer nur ein Schuss ist. Reversede Bassflächen, verhallte Löwengeräusche, verschiedene Modelle der Feuerkraft. Alles steckte in einem Moment des Films. Ich verprügelte mich in der Sprecherkabine, um Kampfszenen mit etwas mehr Gehalt zu unterlegen und schlich durch die umliegenden Räumlichkeiten, immer auf der Suche nach Klängen, die in meine Szenen passten. Da kommt es nicht von ungefähr, wenn man grinsend mit dem Ohr am Styropor gedrückt ruft: “Heureka, ich kann das für die Schritte durchs Gras verwenden!” Ich malträtierte alles, was ich finden konnte und hielt innere Dialoge darüber, wie man den Sound eines Reißverschlusses am effektivsten bearbeitet, um die Action herauszukitzeln.

Am Ende weiß vielleicht nur ich, dass unter dem ein oder anderen Bewegtbild meine eigene Ohrfeige im Tanz mit dem Ledersound meiner Waschtasche gepaart liegt, dass Papierrisse wie reißendes Fleisch klingen oder das umgekehrte Rattern einer Konservendose Unheil ankündigt. Vielleicht werden es viele nicht direkt bemerken, aber ich weiß, dass die Dose existiert und das macht mich glücklich.

Breaking News hat mich an die Grenzen meiner Strapazierfähigkeit gebracht. Hat mich des Schlafes, der Nerven und dem Glauben an mich selbst beraubt.

Ich will diese Erfahrung niemals missen. Es war großartig.

‘Episode 2 – Suche’ veröffentlicht!

Homepage_EP2


Wow Freunde!
Vielen Dank für Euer großartiges Interesse an der ersten Episode von ‘Breaking News’ in den sozialen Netzwerken und bei den Abstimmungen! Dafür belohnen wir Euch mit Episode 2, bei der Ihr bestimmen konntet, welcher Spur Nick Rumble folgt um Steve zu finden und welchen Gegenstand er immer bei sich trägt!

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Ansehen und abstimmen für Episode 3. Wie immer findet Ihr alle weiteren Infos und das Video selbst auf unserer interaktiven Seite!

Und weil es in der ersten Woche so gut geklappt hat, dürft Ihr auch weiterhin den Link zur Seite fleißig teilen!

Euer Reis+ Team!

 

 

‘Breaking News’ startet durch


Liebe Freunde!

Heute ist es endlich soweit! Seit über einem Jahr werkeln wir an unserem interaktiven Kurzfilmprojekt Breaking News. Zwischendurch war es ordentlich stressig, dann mal wieder nur unglaublich stressig und dann mal wieder super eng mit dem Zeitplan, ABER: was lange währt wird endlich gut! Und ist es auch.
Voller Stolz präsentieren wir Euch die erste von vier Episoden! Auf unserer interaktiven Seite könnt Ihr ab heute abstimmen wie es in der jeweils nächsten Episode weitergehen soll. Wir wünschen Euch guter Unterhaltung und einen spannenden Dezember!

Auf diesem Weg möchten wir uns auch noch einmal bei all unseren Unterstützern bedanken, die uns beim Crowdfunding, bei der Produktion und sowieso rundherum immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Ohne Euch hätten wir es nie geschafft!

Vielen Dank!

Euer Reis+ Team!

Work On Spec

von Dominic

Aktuell ist ein Trend in der Medienbranche zugegen, in der besonders freie Mitarbeiter nicht direkt den Auftrag bekommen, sondern entweder für kleines Geld eine erste Arbeit als Referenz abliefern, oder gar die ersten Entwürfe ohne Bezahlung anfertigen sollen. Der Kunde begründet seine Entscheidung meist so, dass ihm die Gestaltung eventuell gar nicht gefallen würde und er das Risiko nicht eingehen möchte. Darum möchte er bevor er den Auftrag (inklusive Vertrag) erteilt erste Entwürfe sehen. Danach entscheidet er, ob er Geld für das Design in die Hand nimmt. Das man hierbei das Demoreel, oder andere Arbeitsproben sehen möchte, kann ich ja noch nachvollziehen. Von Bekannten freien Mediengestaltern höre ich jedoch oft, dass besonders im Bereich Design, oder Animation schon ein beinahe fertiges Produkt, oder eine Vielzahl von Entwürfen verlangt werden, bevor man den eigentlich Job erhält. Oder halt 40 Stunden gearbeitet hat, nur um dann zu hören, dass man den Job nicht erhalten wird…

Die kanadische Werbeagentur Zulu Alpha Kilo (deren Webseite schon allein einen Besuch wert ist) hat diese Problematik vor kurzem in einem Video thematisiert:

Meiner Meinung nach zeigt dieses Video wunderbar, wo wir als Arbeitende in der Medienbranche, stehen sollten. Wir sind professionelle Mediengestalter, keine Studenten mehr, die noch in der Ausbildung stecken, und auch keine Menschen, für die das Gestalten von Medieninhalten nur ein Hobby und eine Freizeitbeschäftigung ist. Wir sollten uns als Profis verstehen, die auch dementsprechend bezahlt werden sollten.

Sicherlich muss man besonders am Anfang seiner Karriere auch Jobs annehmen, die weniger gut bezahlt sind, dies sollte jedoch auch so kommuniziert werden, sodass bei Folgeaufträgen auch ein angemessener Stundensatz gezahlt wird und man “nicht wieder für eine Kiste Bier” das Hochzeitsvideo des Bekannten produziert. Viel besser als mit dieser Grafik kann man das Problem nicht beschreiben, denke ich:

exposure

Avid Hates You

von Dominic

Als Teil der Postproduktionslandschaft kommt man mittlerweile nicht mehr um den Avid Media Composer herum. Die Zeiten von Final Cut sind (meiner Meinung nach) vorbei. Premiere hat nette Ansätze, ist aber noch nicht weit genug, um Teil der großen Produktionshäuser zu sein. Vegas? Edius? Und wie der Rest noch heißt, diese Programme kann man leider auch nicht ernst nehmen.

Ich habe früher (von rund 2009-2012) fleißig mit Adobes Premiere geschnitten und kam damit gut klar. Es ist ja auch kein schlechtes Programm. Im Rahmen des Studiums (2010-2014) habe ich 90% aller Beiträge in Apples Final Cut 7 geschnitten. Mit dem Release von der damals ungepatchten Final Cut X Version musste ich mich leider von FCP verabschieden – das konnte man nicht mehr ernst nehmen.

Seitdem ich für den MDR und verschiedene Postproduktionsbuden in Leipzig und Umgebung schneide, stellt sich die Frage nach dem Schnittprogramm nicht mehr. Es wird im Avid Media Composer geschnitten. Punkt. Meine Meinung zu dem Thema, nachdem ich nun alle drei der großen Schnittprogramme über mehrere Jahre getestet und genutzt habe:

Der Avid Media Composer ist das beste Schnittprogramm, das es aktuell gibt.

Dabei tut es aber auch nur genau das – Schneiden. Für alles andere sollte man lieber andere Wege gehen. Und Zeit sollte man einplanen, wenn man sein Projekt im Avid anlegen möchte. Für den eigentlichen Schnittprozess ist es jedoch das beste Tool, das ich kenne.

Nichtsdestotrotz: Avid bleibt eine Diva. Aus unerfindlichen Gründen funktionieren gewisse Dinge nicht, die richtig ausgeführt werden. Oder Avid weigert sich einfach, vielleicht weil die Diva nicht genug gestreichelt wurde, es zu warm draußen ist, oder man an einem Tag mit einem “G” im Namen arbeitet. Ich denke alle Avid Editoren kennen dies.

Aus diesem Grund lege ich euch in der heutigen Inspiration den Blog “Avid Hates You” ans Herz. Wenn man einfach mal Beistand bei Avid Problemen braucht, oder einfach nur zustimmend mit dem Kopf nicken möchte, so sollte man sich die Texte vom Autoren Judd durchlesen.

Ein Beispiel:

This is a great error.  It’s great for a couple of reasons.  Firstly, the problem isn’t that “Avid_MediaFiles’ can’t be found.  That’s the folder on your media drive named “Avid Media Files” and it’s pretty goddamn easily found by both you and Avid.  No, the real problem is that a file *inside* Avid Media Files can’t be found.  Which file?  Good question.  A database file.  What this error message should really say is:
File ‘msmFMID.pmr’ not found.
OR
File ‘msmMMOB.mdb’ not found.
Or the error message could be actually helpful and say:
The File ‘msmFMID.pmr’ which should be in path ‘MediaDriveA/Avid Media Files/MXF/Ingest1’ cannot be found.
You know, something actually fucking helpful.  But no.  No, this message basically just says that Avid lost something, it isn’t sure what, and it sure as shit isn’t going to let you save any bins until you fix the problem.  Also, opening the Media Tool will cause this message to appear in an endless loop.  So don’t do that.

Avid bleibt halt eine Diva.