Sinn und Unsinn im Netz

von Dave

WWW

Das Internet – ewige Weiten und Seiten. Wieviele es davon genau gibt will mir das Internet nicht so richtig verraten. Auf manchen Seiten wird von mehreren Billionen gesprochen. Google gibt einem ja auch zu fast jedem Suchergebnis hunderttausende Webseiten aus.

Es gibt verschiedenste Inhalte, die über das world wide web abrufbar sind. Praktisch ist das schon, wenn man seine Klamotten am Laptop bestellen oder die neusten Nachrichten schnell abrufen kann. Manche Webseiten dienen dagegen lediglich zum Zeitvertreib wie z.B. die Inspiration von letzter Woche oder ganz einfach Youtube. Natürlich existieren auch Webseiten, die absolut keinen Nutzen oder Inhalt vermitteln – naja, als Kunst könnten sie vielleicht gerade noch durchgehen. Solche Seiten zu finden ist gar nicht so einfach, wäre da nicht das Internet.

Auf dieser wunderbaren Homepage hat sich jemand ein Herz gefasst und die absurdesten Webseiten gesammelt.  Darf ich vorstellen:

TheUselessWeb

theuselessweb.com

Hier geht’s AB!

von Martin

die Zeichenverknappung, die das Internet offensichtlich fest im Griff hat #trendy ist jetzt endlich auch auf der Tastatur angekommen, denn für das heutige Inspirationsvideo müssen wir tatsächlich nur zwei Finger krumm machen. Interaktivität ist cool, das wissen wir bei Reis+ ja schon lange, deshalb hat es mir dieses Projekt besonders angetan.
Die Band AB Syndrom lässt uns in ihrem aktuellen Musikvideo Hologramm nach Belieben zwischen den beiden Protagonisten hin- und herschalten. Dabei können wir beobachten wie die beiden sich raufen, schubsen, zerren, schlagen – beide zusammen, jeder für sich. Ein bisschen wirr, das stimmt und deshalb gibt’s das Making-Of heute mal vor der Hauptspeise:

Hm. So viel Interaktion hab ich da jetzt nicht gesehen, aber Hey! immerhin bin ich jetzt schon voll gehyped auf das was kommt. Also Leute nach dem Adleraugen-Suchprinzip schnell die A und B Taste auf der Tastatur ausfindig machen und die Finger in Position bringen. Dann: Feuer frei!

 

Ps: Nächste Woche gibt’s schon unsere 50. Inspiration liebe Freunde! Wahnsinn! Unsere schicke Galerie wächst und wächst immer weiter. Ob wir da was besonderes vorhaben? Ich weiß ja nicht… ;-)

Erste Einblicke in ‘Breaking News’ – Der offizielle Trailer ist da!

Liebe Freunde,

mit Stolz dürfen wir Euch heute den ersten offiziellen Trailer zu unserem Episodenfilm ‘Breaking News‘ präsentieren!
Am 27. November 2015 dürft Ihr dann Nick Rumbles spannende Suche nach seinem entführten Co-Moderatoren Steve dem Affen verfolgen. Jede folgende Woche erscheint dann eine neue Episode, deren Fortgang Ihr mitbestimmen könnt!

Aber zunächst jedoch:

Wo man sich trifft, um übers Hören zu reden…

von Ben

Audiointeressierte kennen es – der Kosmos der Klangbearbeitung ist sehr komplex. Der Weg von der Quelle bis hin zur fertigen Mischung, wenn nicht gar dem bestmöglichen Master besteht in seinen Einzelteilen aus sehr vielen sensiblen Schritten, die nicht leicht zu verstehen sind. Audio ist etwas für Fetischisten. Eine sehr bizarre Zuneigung, die für “Außenstehende” oft nur unverständlich daherkommt. Das liegt daran, dass der perfekte Ton, der schöne Mix oder beeindruckende Filmsounds erst dann auffallen, wenn sie misslingen. Dass im Produktions- sowie Postproduktionsprozess bis dahin viel Expertise und Know-How verlangt wird, um die unsichtbare Schönheit zu erreichen, ist nicht immer klar. Und ebenso herausfordernd.

recording revo

Graham Cochrane

Damit angehende Audioingenieure zu einem Ergebnis gelangen, das nicht nur ihren, sondern auch den Ohren der Anderen schmeichelt, muss sehr viel Theorie gewälzt werden. (ACHTUNG: kontroverse Aussage:) Schlechte Kameraarbeit kann ab und zu als “Look” verkauft werden. Eine hässliche Gitarre jedoch bleibt eine hässliche Gitarre. Doch woher das Wissen nehmen, um diese Schönheit zu mixen? Kopieren und Nachahmen ist daher das Mittel der ersten Wahl, wenn Ihr mich fragt. Eine Möglichkeit dazu bieten verschiedene  Youtube-Plattformen, die vor allem Einsteigern Tipps und Tricks um Umgang mit den Basics geben (z.B. The Recording Revolution von Graham Cochrane, wobei hier auch bereits vertiefende Tipps gegeben werden). Jedoch erkennt man nach einiger Zeit, dass diese nur begrenzt dabei helfen, den Umgang mit Ton und Klang auf die nächste Ebene zu heben.

pensado2

Dave Pensado

Ein Schub bietet dabei jedoch Dave Pensado. Der amerikanische Audioingenieur ist bereits seit 1970 tätig und hat u.a. Preise für seine Mischung von Mary J. Bliges Growing Pains gewonnen. Wichtiger jedoch als seine Person ist sein gefestigtes Netzwerk innerhalb der Audiobranche. In seiner Show Pensado’s Place, in der er wöchentlich interessante Themen (Effekte, Plug-Ins, Techniken, Philosophien, Hardware etc…)  der Klangtüftlerszene bespricht, sowie Gäste lädt, die mit ihrem Wissen über den besten Mix dem Zuschauer einen tollen Fundus an Inspiration und Wissen liefern.

Wer irgendwann mal wissen will, was eine Sidechain ist oder wie man mit einem Kompressor umgeht und tiefer in die Audiofetischszene einsteigen will, dem ist dieser Youtube-Kanal sehr zu empfehlen.

Eierdieb

von Martin

Schnappschuss (2015-08-04 18.15.07)

Was ist unglaublich groß und fliegt? Richtig – ein Airbus A380.
Was ist noch größer und fliegt auch? Ein Leviathan.

Und während man sich im Flugzeug gerne mal über Alles und Jeden beschwert, sollte man Letzteren auf gar keinen Fall gegen sich aufbringen. Dumm nur, wenn die einzige Materie, die es einem erlaubt mit Lichtgeschwindigkeit durch das Weltall zu reisen ausgerechnet in den Eiern von diesem Vieh zu finden ist.

Wie man sich bei dem Versuch anstellt an diesen Rohstoff zu gelangen, zeigt der Concept Trailer von Ruairi Robinson (Der Typ war mal für einen Oscar nominiert) und Jim Uhls (Und der Typ hat das Screenplay von Fight Club geschrieben).

Ich hoffe, dass es nicht nur bei einem Konzept bleibt – ich wurde abgeholt. Und du so?

Let’s Play – Aufmerksamkeitsökonomie in Reinform

von Ben

Ein schwerer Titel beherbergt ein schweres Thema. Zumindest, wenn man es von unterschiedlichen Seiten betrachten möchte. Und wieder einmal betrifft es den menschlichen Drang zum Teilen seines Wesens. Web2.0 hat uns ein Fenster zur Schaustellung unserer Persönlichkeit gegeben. Oder vielmehr, was uns ausmacht, was uns interessiert. Über den fast schon unheimlichen Kult um youtuber und Giganten der preisgünstigen SelbstinszenKatja Krasaviceierung wurde in anderen Formaten bereits ausführlich diskutiert, sodass ich an dieser Stelle nicht Fässer öffnen will, deren Inhalt wir bereits zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot hatten. Es sei nur darauf hingewiesen, wie sehr er unseren Alltag beeinflusst. Jumpcuts definieren unsere neue Art der many-to-many Kommunikation, verändern vielleicht sogar kognitive Fähigkeiten von heranwachsenden Konsumenten. Gesprächskultur und Gesprächshygiene wird beschnitten und zu einer Form von Informations-Tiki Taka eingedampft. Die katalanische Version von form follows function. Doch übt man hier vielleicht Kritik an der Art und Weise, wie Nutzer Inhalte genierieren, so bleibt im Abtropfsieb dieser Diskussion zumindest der Erkenntnisrückstand hängen, dass sie es tun. Der Mensch als reflektives Wesen lässt in einer Form des schnellverdaulichen Enterntainment seine Umwelt in die eigene Gedankenwelt einblicken. Auch wenn diese Welt manchmal nur den Umfang eine Juniortüte hat. Convenience-Unterhaltung in Zeiten der Zeitverdichtung sozusagen. Und alles im Zuge der gesteigerten Aufmerksamkeitslenkung. Der Mensch hat bedienbare Werkzeuge, um kurzfristig einen Schritt näher in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und denkt damit automatisch konstant über die Dinge nach, die er mit dem Volk teilen will. Ich streame, also bin ich.

Generieren youtuber, wie Sami Slimani, Bibi oder Katja Krasavice dabei Sternstunden ihres begrenzten Universums, in dem sie ein gewisses Portfolio an Inhalten als Fächer vorm spärlich ausgeleuchteten Gesicht tragen, so stürzt sich eine andere Form von Aufmerksamkeitswirtschaftler auf einen Bereich der Unterhaltung, der sonst im Verborgenen geblieben ist: Let’s Player. Man kann nun in die Tiefe gehen, um diesen Begriff zu definieren oder die Tastatur schonen, in dem man einfach sagt: Menschen spielen Videospiele und filmen sich dabei. Was in den Anfängen der alltäglichen Internetnutzung als Sparte von GIGA noch von den Großkopferten  der Industrie belächelt wurde, weil man einem solchen Format keine Überlebenschance zusprach, erfährt in den letzten Jahren einen immer größer werdeForsennden Zuwachs an Streamern, die ihr Scheitern, Schimpfen, ihre Freude und epische Siege in digitalen Welten zur Schau stellen wollen. Dienste, wie Twitch bieten ihnen dabei eine technische Plattform, um diese Übertragungen zu deichseln und darüber hinaus die Möglichkeit, eine Gefolgschaft an Beobachtern aufzubauen. Was diese Leute dazu bewegt, stundenlang einem scheinbar Unbekannten beim Videospielen zu beobachten, soll hier nicht weiter diskutiert werden, jedoch ist es eine Tatsache, dass Let’s Player mittlerweile auch wirtschaftlich von dieser Form der Unterhaltung profitieren, in dem sie Abos und Spendenmöglichkeiten anbieten. Erst Ende 2014 legte der populäre Streamer Forsenlol eher zufällig die Spendenstatistik seines Accounts bei einer Liveübertragung frei und ließ die Welt nun nicht nur wissen, dass er gern Videospiele zockt, sondern dabei bereits nach der Hälfte eines Monats über 18.000 Dollar gespendet bekommt.

Der kleine Mann schreit nun auf. Die gebückte Facility Managerin schüttelt den Kopf und der, sich für einen ehrlichen Arbeiter haltende, Bürger außerhalb der Zielgruppe von Let’s Playern versteht die Welt nicht mehr. Zu deuten ist, dass auch 2015 gemeinsame Interessen und die digitale Nähe zu Fremden eine neue Form der sozialen Gemeinschaft kreiert. Diese ist auf dem Fundament der Unterhaltung aufgebaut, obwohl sie die Einführungskurse von Medienproduktion konsequent geschwänzt hat (vermutlich, um zu streamen).  Ich persönlich habe auch bereits viele Stunden beim Beobachten von Videospielern verbracht und kann selbst die eigene Faszination, anderen Menschen dabei zu folgen, wie sie Dinge tun, ich eigentlich selbst angehen könnte, nicht erklären. Ich habe mit Streamern gechattet, die sich vor einem Publikum von fünf Leuten Nächte um die Ohren geschlagen haben, um eine Show abzuliefern. Und ich werde es wieder tun. Ob dies nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Vielmehr sagt diese Form der Schaustellung über den Mensch aus, dass er Unterhaltung sucht, um sich selbst darin wieder zu erkennen.

Aufmerksamkeit lässt sich nun mal in zwei Richtungen lenken: nach außen und nach innen.

Kornversation #002 – Scripted Reality & Scripted Entertainment

In der zweiten Folge geht’s um Scripted-Reality-Formate. Als bekennender Fan scheinbar einfacher Unterhaltung führt Martin durch die heutige Runde. Was ist dran am Trash-TV und ist wirklich alles schlecht? Schaut rein!