Kommentare deaktiviert für The German Man on Game of Thrones
von Dominic
Und jetzt denken sicher alle, dass diese Inspiration sich um Tom Wlaschiha dreht. Würde ja auch stimmen. Jedoch dreht es sich in dieser Inspiration um Fabian Wagner. Wer ist das? Ein deutscher Kameramann, der unter anderem auch Kamerablöcke der Serie Sherlock übernommen hat – aber auch visuelle sehr starke Folgen von Game of Thrones drehen durfte, für welche er den American Society of Cinematographers Award gewann.
Ich finde es immer wieder beeindruckend. Für viele, und ebenso auch für mich, ist es ein Traum bei einer dieser wirklichen großen Produktionen mitwirken zu können, welche Millionen von Zuschauern fesseln und objektiv betrachtet einfach nur beeindruckend sind. Und wenn dann ein deutscher Kameramann es schafft Game of Thrones zu drehen, dann freut mich dies. Ist vielleicht damit vergleichbar, wenn ein deutscher Fußballclub im Championsleague Finale steht – dann geht es auch nicht mehr darum, welcher Verein das ist, man hält zu ihm – Patriotismus der Neuzeit.
Und weiterhin liebe ich behind the scenes Videos und Making Ofs. Da passt es heute ganz gut, dass ich über folgendes Video gestolpert bin. Für alle Game of Thrones Fans und die, die es noch werden möchte.
Kaputte Video-Files sind grundsätzlich immer ein Alptraum. Und insbesondere in der MXF-Zeit und im Zusammenhang mit Op1a konformen Deliverys ist ein Wissen über Kodier- und Containerformate notwendig. Doch was tut man, wenn das gelieferte File entweder gar nicht abgespielt werden kann, komisch aussieht, oder von der belieferten Anstalt abgelehnt wird?
Meiner Meinung nach kann ein Blick in die Metadaten und den Fileheader 90% der Probleme identifizieren – zwar selten lösen, aber zumindest einen Ansatz bieten, was am File korrupt, oder nicht konform zum Standard ist.
In der Inspiration möchte ich Euch mein Mittel der Wahl vorstellen und das sogar zum kostengünstigen Preis von 0€ (für Windows): MediaInfo
MediaInfo ist eine Open Source Software, welche die Metadaten aller Video- und Audiodateien ausliest und anzeigt. Dabei wird sowohl Header als auch Footer ausgelesen, insbesondere in Fällen, wo der Header nicht vollständig ist (was Quicktime zum Beispiel meist nicht korrekt tut). Ausgelesen werden können sowohl allgemeine Informationen zu Hersteller, Encoder, Bitrate, Codec und co., als auch tiefergehende Infos wie GoP Länge, Bitrate, Framerate, etc. pp.
Ich kann Euch das Programm nur ans Herz legen. 5 MB sind schnell heruntergeladen und die Codec-Informationen, die Euch Quicktime und oder VLC anzeigen, schlägt MediaInfo um Längen.
Ich war schon lange ein großer Fan von Weltraumaufnahmen. Allein wenn man darüber nachdenkt, welche Technologie dahintersteckt und wie weit entfernt die meisten dieser Motive doch in Wirklichkeit sind, sollte einem klar werden, wie besonders solche Aufnahmen doch sind.
Aber wusstet ihr, dass die farbfrohen und beeindruckenden Aufnahmen des Hubble Teleskop nachträglich coloriert werden und in Wirklichkeit eigentlich Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind?
Das dicke Ende kommt erst noch – so funktioniert ein Film. Dramaturgie, Szenenaufbau und Spannungskurve. Der Videoclip dieser Inspiration zeigt wie nah sich Anfang und Ende eines Filmes jedoch (auch) abseits der Handlung stehen können – und das allein durch ihre Bildkomposition. Dazu stellt Miguel Faus in seinem fünfminütigen Video die ersten und die letzten Frames aus Filmen vergangener Jahrzehnte gegenüber.
Als ich das Video zum ersten mal sah, war es für mich immer dann besonders wenn ich den gezeigten Film auch in Gänze gesehen hatte und binnen dieser weniger Momente, in der ich die Frames sah, erschloss sich in meinem Kopf die gesamte Handlung dazwischen und bündelte alle Emotionen und Gedanken die ich während des Sehens erlebt habe. Ein tolles Gefühl.
Doch nicht nur diese Entführung ins cineastische Gedächtnis ist bemerkenswert, sondern ebenfalls Cinematografie und die Ähnlichkeit der ersten und letzten Bilder in manchen Filmen, die einem vielleicht erst bei der direkten Gegenüberstellung so richtig bewusst werden. Da wird ordentlich Raum frei für tiefgehende Spekulationen darüber ‘Was der Künstler uns damit sagen will’.
Kommentare deaktiviert für Zwischen Gurken und Nutella
von Action-Dave
Vergangene Woche hat Ben seine Erfahrungen und erlebten Geschichten während der Produktion unseres interaktiven Kurzfilms Breaking News hier beschrieben. Nun bin ich an der Reihe.
Da ich der einzige Mensch am Set ohne tiefgründige Produktionserfahrungen war – selbst für Steve den Affen war alles Routine – gestaltete sich der Einstieg nicht ganz einfach. Die Position des Aufnahmeleiters durfte ich allerdings schon vor knapp zwei Jahren besetzen, als ich mit der Matrikel MT10 der HTWK eine Live Sendung produzierte.
Jeder der insgesamt 12 Drehtage begann für mich mit einem Besuch beim Bäcker:„Einmal 50 Helle bitte.“ Oft bekam ich als Antwort: „Nee, ohne Vorbestellung geht das nicht.“ Trotzdem bin ich irgendwie an die kulinarische Köstlichkeit für die Verpflegung des Teams gekommen. Danach ging es mit bis unters Dach vollgepacktem Auto ans Set.
Barfuß am Set bei 35°C
Jeden Tag ein neuer Ort mit neuen Hürden. Da gab es zum Beispiel ein kleines Zimmer wo sämtliche Fenster abgeklebt werden mussten und 10 – 15 Personen bei 35°C Außentemperatur nur so schwitzten. Oder den Friedhof, welchen wir eigentlich als Außendreh geplant hatten. Glücklicherweise muss man sagen, hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten und durften wir in einer kleinen Friedhofskapelle drehen. Mal eben ein neues Bild an einer uns unbekannten Umgebung einzurichten, klappte aber wunderbar. Ohne unser großartiges Team hätte das denke ich jedoch nicht funktioniert. Ich muss wirklich sagen, dass ich jeden Tag aufs Neue von der Professionalität und Hingabe beeindruckt war mit der sich jeder einzelne am Set eingebracht hat.
Om nom nom – Pizza fürs Team
Als Aufnahmeleiter war es meine Aufgabe den Gewerken auf die Finger zu schauen und wenn nötig zu hauen wenn die vereinbarten Zeiten nicht eingehalten werden konnten. Da es nicht in meiner Natur liegt anderen gerne vor den Kopf zu stoßen, war dieses Durchgreifen gar nicht so leicht für mich. Nebenbei musste ich mich auch noch um so viele Kleinigkeiten kümmern und war deshalb nicht immer präsent. Seien es Blumen besorgen, Essen organisieren, einen lärmenden Bauern zur Pause motivieren oder einfach einen schlechten Witz erzählen um die Stimmung nach viel zu langem Drehtag etwas zu heben.
Abschließend möchte ich mich nochmals persönlich bei jedem einzelnen bedanken, der uns Reiskörner bei der Produktion unterstützt hat. Es war großartig!
Euer Action-Dave
P.S.: Nutella und saure Gurken wecken ungeahnte Kräfte!
Die 50. Inspiration. Zeit über das zu schreiben, was Reis+ bedeutet. Aber was ist das eigentlich?
von Ben
Reis+ und dessen Projekte vereint so ungefähr alles, was die letzten Jahre meines Lebens ausmachte. Von unverständlichen Insidergags, über Hirngespinste bis hin zu Dingen, die man schon immer mal machen wollte, gab unsere kleine kreative Plattform jede helfende Hand, um – wie Martin so gern sagt – auszurasten. Dabei war das Konglomerat von wirren Gedanken bereits vor der Gründung der kryptischen Sättigungsbeilage nicht untätig und kann auf einige Produktionen zurückschauen. Der Output war damit immer spannend und interessant, aber führte auch zu einem Problem, mit dem ich prinzipiell zu kämpfen habe: einem erhöhten Anspruch an die eigene Arbeit. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass wir bei Reis+ mit dem ersten großen Projekt gleich eine Idee verwirklichen wollten, die sehr viel Komplikationen und einen erhöhten Schwierigkeitsgrad mit sich brachte. Ob eine interaktive Produktion wie Breaking News zu wuppen war, stand zumindest für mich in den Sternen. Es gab jedoch damals einen Moment, in dem ich zumindest kurz den Funken an zuversichtliche Freude auf die Zukunft hatte: Damals drehten wir das OneTake-Pitch-Video für für startnext, quasi unsere Crowdfundingwerbung. Da musste alles passen. Laufwege der Komparsen, der Text, das Timing der Gags, ein vorbeifahrendes Auto hätte Martins Gesundheit gefährdet, wenn wir gestümpert hätten. Man fängt ja gern mal klein an. Die Sequenz schien fast an der Herausforderung zu scheitern. Das größte Problem: hält das Wetter? Immerhin drehten wir im Freien und waren auf trockenes Wetter angewiesen. Texthänger, falsches Timing, Nervosität machten uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Der OneTake musste ständig abgebrochen werden und war auch nach fast drei Stunden nicht erfolgreich. Wir schienen schon fast am Rande der Aufgabe zu sein, als ein Take letztendlich doch perfekt und im Kasten war. Nicht einmal 10 Minuten später brach der Himmel und es regnete in Strömen. Ich glaube zwar nicht an einen Mann mit Rauschebart auf der übernächsten Wolke, aber zumindest an kleine Zeichen des Alltags. Als wir nun mit einem Belohnungsbier geschützt vom Regen in den Tag schauten, war kurz all der Zweifel und die Kritik an der Durchführbarkeit unserer Ideen verflogen. Ich war mir sicher, dass wir bei Reis+ das schaffen können, was in unseren Köpfen als Schabernack umherschwirrte. Mit viel Witz, Humor und einer Portion schicksalhaftem Glück ist uns das bisher in vielerlei Hinsicht gelungen. Und deshalb schaue ich optimistisch in die Zukunft – egal, wie viel dicke Wolken am Horizont vorbeiziehen könnten.
von Dom
Ein Teil der Medienlandschaft zu sein, bedeutet meistens eins: Dienstleister zu sein. Und obwohl es im Kreativprozess der Film- und Fernsehproduktion oft darum geht in kritischen Diskussionen zu dem bestmöglichen Ergebnis zu kommen, so muss man im Berufsleben als Mediengestalter (oder dergleichen) oft sagen: “Du bist der Boss. Du bezahlst das am Ende. Ich mach das so, wie du das willst, auch wenn ich das für totale Pisse halte und eigentlich die (objektiv betrachtet) besseren Ideen habe.”
Für mich ist Reis+ der Spielplatz, um die eigenen Ideen und Träume umzusetzen. Das Tolle daran: Ich darf es mit einigen Menschen zusammen ausleben, die dies ebenso sehen, dabei auch voller Ehrgeiz und Motivation dahinterstehen und obwohl es nicht unbedingt erforderlich wäre, die Sache professionell durchziehen. Ohne den Druck von außen. Ohne den Geldgeber, der auf die Stunden hinweist und lieber “günstig”, als “gut” bevorzugt. Einfach nur ein Projekt für die Kunst und für das Produkt. Vielleicht doch kein Spielplatz, sondern eine nette Film-Boutique (im besten Sinne).
Ob wir am Ende sagen können, dass es uns 100%ig gefällt? Ob es einem großen Teil der Zuschauer zusagt? Das bleibt alles noch zu sehen. Ich persönlich kann sagen, dass Reis+ Produktionen für mich immer sehr viel Liebe zum Detail, Herzblut und Perfektionismus bedeuten. All dies gepaart mit den Erfahrungen, die wir auf unserem Weg sammeln, und der damit immer rosig werdenden Zukunft, lässt mich nur freudig erwartend mit den Jungs den weiteren Weg gehen.
von Dave
Zunächst einmal: Nein, ich habe nicht Medientechnik studiert. Was anderes mit Strom und viel Rechnen. Dennoch halten Dominic, Ben und Martin es ganz gut mit mir aus – und ich es mit ihnen. Es tut einfach gut aus dem Alltag hinein in die verrückte Welt der Reis-Plusler zu tauchen und vor sich hin zu spinnen. Natürlich mit dem nötigen Ernst. Entdeckt habe ich die Jungs in einem Wahlpflichtmodul an der Fakultät Medien. AV-Technik hieß das Modul. Mein erster Gedanke war: „AV steht bestimmt für was komisches langweiliges.“ Zum Glück versteckte sich hinter „AV“ Audio und Video wofür ich mich neben dem Studium schon immer interessiert habe. Naja, und nach einigen wahnsinnigen Sitzungen bei Martin war klar, dass wir auf einem ziemlich hohen Level eine gemeinsame Störung haben. It´s guylove between four guys!
von Martin
Rückblickend begann das Abenteuer Reis+ für mich an einem dieser typischen Morgen, an denen ein viel zu wacher Dominic neben meinem Bett stand und mir sagte, dass ich schon zehn Minuten zu spät zu unserem Meeting in meinem eigenen Wohnzimmer bin. Ich frage mich bis heute, wie er in meine Wohnung gekommen ist… Damals waren Ben, Dominic und ich noch mitten im Medientechnikstudium und ein sogenannter Dave trollte sich von den Elektrotechnikern her zu uns mit der Absicht eine Studioproduktion zu konzipieren. Er war der Neue – aber spätestens nach dem Satz: “Jungs, bevor wir anfangen brauchen wir erstmal eine funktionierende Burg!” und der anschließenden einstündigen Bauaktion eben dieser aus Sofas, Decken, Stühlen, Eisenstangen und knallig pinkem Tape wussten wir, da ist mehr. Da muss Liebe sein. Seit dem haben wir unsere audiovisuellen Latten gegenseitig immer wieder diverse Stufen höher gelegt. #einbisschenhomo Und uns letztlich dazu entschlossen mit Reis+ dem ganzen die Krone aufzusetzen – oder zumindest das Cape anzulegen, auf dass wir gemeinsam große Heldentaten vollbringen werden. Inzwischen ist Reis+ mit allem drum und dran ein wichtiger Teil meines Alltags geworden. Neben dem obligatorischen Klamauk gibt es auch allerhand ernste Dinge zu tun: Finanzen überwachen, Merchandise herstellen, Projektmanagementtools aktuell halten, Organisation und Dokumentation von so ziemlich allem. Manchmal erschrecke ich mich selbst davor, wie professionell alles geworden ist – ich meine, wir schreiben sogar Dinge auf ein Flipchart! Und auch wenn die Resonanz des Publikums sich oftmals nicht so ausgestaltet wie wir es uns wünschen, bin ich dennoch stolz auf uns, dass wir weiter an unseren eigenen Ideen und Idealen festhalten und nicht auf vorbeirauschende Hypetrains aufspringen um Klickzahlen temporär in die Höhe zu treiben. Schließlich sind es Leute wie Du, Der oder Die genau das hier gerade liest für die wir uns jeden Tag ins Zeug legen!
xoxo Martin
Ps: Das mit der Professionalität hat dann natürlich auch irgendwo seine Grenzen. ;) Wie soll man denn auch bei solchen Kollegen noch ernsthaft arbeiten können?
Die Zeit ist ein wankelmütiges Wesen. Mal quält sie uns mit unerträglicher Gemütlichkeit, manchmal muss man schon ganz genau aufpassen, um sie nicht zu verpassen
Zweites ist nun im Hause Reis+ geschehen. Vor über einem Jahr, offiziell am 25.09.2014, fanden sich vier fuchsgescheite Jungs zusammen, um Spass zu haben. Neben vielen kleineren Projekten, wie der Kornversation oder der Inspiration, wurde sich auch in die Arbeit an der interaktiven Filmproduktion Breaking News gestürzt.
Nun ist ein Jahr vergangen und der Workload ist nicht weniger geworden. In allen Aufgaben vertieft, verpasst man dann schon mal den eigenen Geburtstag. Wie das Ganze aussieht, wenn man mit den Gedanken in den eigenen Projekten feststeckt, seht Ihr in unserem Geburtstagsvideo.
Wir sagen mit etwas Verspätung dennoch: Herzlichen Glückwunsch, Reis+! Wir freuen uns auf die Zukunft!
Es gibt so Momente, in denen man einfach nur mit dem Kopf schüttelt. Einen solchen hatte ich vergangene Woche. Zu Besuch bei uns in der Firma war eine (große und bekannte) Postproduktionsbude aus Köln (den Namen verschweige ich hier lieber), welche unsere Vorführ-Räumlichkeiten zur Abnahme eines 90 Minüters gebucht hatte. Ich war mit der technischen Betreuung beauftragt.
Nachdem alles mit der Regisseurin eingerichtet und geprüft worden war, ging ich also zurück an meinen Arbeitsplatz und setze mich zurück ans Grading Panel. Einen Moment später kam die Regisseurin erneut zu mir, lediglich um mir zu danken. Kurz danach befanden wir uns in einem Gespräch über den Sinn der Farbkorrektur. Eigentlich ganz schön. Ich bot ihr an, dass sie mit ihrem Film zu uns zum Grading kommen könnten, betonte jedoch, dass dies natürlich nicht umsonst geht. Sie lehnte ab, weil ihr “Schnittassistent das einfach mitmacht und auch schon Erfahrung im Grading habe.” Der Film sei auch schon gegradet.
Dies sind so Momente, in denen man sich fragt, was eigentlich gerade schief läuft in der Branche. Der Film sah schrecklich aus. Kontraste waren nicht angepasst, er hatte einen “(un)coolen” Blaustich und von neutralen Schwärzen konnte man nur träumen. (Ironie) Kann ja mal passieren als Colorist…. Was allerdings gar nicht ging, war die immergleiche Vignette, die auf JEDER EINZELNEN EINSTELLUNG lag. Vignetten finden wir super cool – kann man ja noch akzeptieren. Aber spätestens, wenn über einen weiß überstrahlten Himmel geschwenkt wird und der Rand der Vignette immer den Himmel zu einem milchigen Grau limitiert, muss man sich fragen, ob der “Colorist/Schnittassistent” blind oder unerfahren ist, oder einfach keinen Geschmack hat. Sowas ist nicht real. Was es umso schlimmer macht, ist der Fakt, dass dieses Grading so abgenommen wurde.
Leider passt dieses Denken so dermaßen in die heutige Zeit. Alles ist erschwinglich: Kameratechnik, Schnittplatz, Grading-Software. Was dies leider zur Folge hat, ist das immer mehr unerfahrene VJs rumlaufen, die ein Komplettpaket anbieten und die glauben jeden Teilschritt der Produktion zu beherrschen. Besonders seit in AVID (und auch in den anderen Schnittprogrammen) der Einsatz von LookUp Tables möglich wurde und wie aus dem Nichts unzählige Filmeprint- und Look-LUT auf dem Markt erschienen, die versprechen mit nur einem Click den ultimativen Hollywood Filmlook zu erzeugen, wird der Begriff Color Grading immer mehr zerstört. Doch leider ist dies kein Color Grading. Jemand der nur seine LUT auf alles draufklatscht und vielleicht noch ne coole S-Kurve in der Luminanz in seinem Davinci Resolve Lite einstellt, ist kein Colorist.
Aus diesem Grund fühle ich mich gezwungen in dieser Woche ein kleines Video zur Einführung in das Color Grading zu zeigen. Eins muss nämlich klargemacht werden: Ein Colorist kann immer, bei jedem Footage und bei jedem Projekt, helfen das beste aus dem Film herauszuholen. Man benötigt dann allerdings jemanden mit Erfahrung, guten und erfahrenen Augen und einem Willen jedes einzelne Bild anzupassen.
Wir können uns glücklich schätzen, dass wir ein so tolles Team für die produktion von Breaking News zusammenstellen konnten. Auch wenn wir gewisse Positionen casten mussten, so können wir doch zufrieden sein. Besonders mit neuen Leuten ist es immer ein schwieriges Unterfangen, da man nicht genau einschätzen kann, was die potentiellen Kandidaten auf dem Kasten haben.
Glücklicherweise gibt es so Menschen wie Thomas Hempel – Regieassistent, die uns allen in einem kleinen Video ihre Fähigkeiten offenbaren und dies auf eine so charmante Art und Weise machen.
Ob der gute Thomas dieses Video wirklich ernst meint, weiß ich leider nicht. Für mich ist es auf jeden Fall eine große Freunde gewesen dieses Schmuckstück, welches mir all die Jahre vorenthalten wurde, endlich sehen zu dürfen. Diese Freunde teilten auch die Kollegen Tommy (aus dem Licht-Gewerk) und Florian, seines Zeichens Kameraassistent, weswegen sie sich sofort dran machten, auch ihre Fähigkeiten filmisch aufzubereiten. Ich sage es mal so: Es gibt gewisse Parallelen zwischen den Videos.
In einem Punkt sind wir uns vermutlich alle einig: Ein Film punktet am meisten mit einer ausgereiften Handlung und einer tollen Dramaturgie. Jedoch gibt es einige Punkte, die ein guter Film einfach haben muss und einige Dinge, die einzuhalten sind, damit er überhaupt erst als “guter Film” eingestuft werden kann.
Für mich ist einer der wichtigsten Basis-Punkte eines Films sein Look. Look ist dabei schon ein schwieriges Wort, da dies mittlerweile sofort mit dem Color Grading in Verbindung gebracht wird. Kein Wunder, da halbwegs professionelle Farbkorrekturen dank DaVinci Resolve Lite (kostenlos), Filmconvert (200 Dollar) und Magic Bullet Looks (400 Dollar) auch für den Amateur verfügbar sind. Heutzutage nennt sich quasi jeder Cutter auch sofort Colorist.
Doch die Realität ist, dass ein toller Look nur das Zusammenspiel verschiedenster Parameter sein wird. Hier sei auf das Kameramodell, aber auch die Optik, das Licht am Set und ganz besonders das Setdesign verwiesen. Der Colorist wird zwar im kleinen Rahmen den Look verwandeln können, ein wahrlich großes Werk wird es allerdings erst, wenn alle Bereich ineinandergreifen.
Die Grafik-Designerin und Künstlerin Roxy Radulescu hat bezüglich dieses Themas eine sehr schöne Seite erschaffen.
Movies in Color entstand, als Roxy von der Bildsprache und der Cinematography des Filmes Skyfall viel mehr beeindruckt war, als von der eigentlich Handlung. So begann Sie Ihren Blog zum Thema Farbgestaltung in Filmen. Was auf Ihrer Seite zu bewundern ist, ist die genaue Zerlegung jeder Farbnuance in Filmen.
Für mich stellt Movies in Color eine Plattform dar, auf der man für einige Minuten schmökern und verweilen kann. Eine Anlaufstelle zur eigenen Inspiration und zur Bewunderung der vielen Arbeit, die in das Zusammenspiel von allen Bereichen der Filmproduktion geflossen ist. Besonders im Rahmen der Breaking News Produktion ist sie eine wichtige Quelle meiner Inspiration, sodass ich sie euch nicht vorenthalten möchte.