von Dominic
Aktuell ist ein Trend in der Medienbranche zugegen, in der besonders freie Mitarbeiter nicht direkt den Auftrag bekommen, sondern entweder für kleines Geld eine erste Arbeit als Referenz abliefern, oder gar die ersten Entwürfe ohne Bezahlung anfertigen sollen. Der Kunde begründet seine Entscheidung meist so, dass ihm die Gestaltung eventuell gar nicht gefallen würde und er das Risiko nicht eingehen möchte. Darum möchte er bevor er den Auftrag (inklusive Vertrag) erteilt erste Entwürfe sehen. Danach entscheidet er, ob er Geld für das Design in die Hand nimmt. Das man hierbei das Demoreel, oder andere Arbeitsproben sehen möchte, kann ich ja noch nachvollziehen. Von Bekannten freien Mediengestaltern höre ich jedoch oft, dass besonders im Bereich Design, oder Animation schon ein beinahe fertiges Produkt, oder eine Vielzahl von Entwürfen verlangt werden, bevor man den eigentlich Job erhält. Oder halt 40 Stunden gearbeitet hat, nur um dann zu hören, dass man den Job nicht erhalten wird…
Die kanadische Werbeagentur Zulu Alpha Kilo (deren Webseite schon allein einen Besuch wert ist) hat diese Problematik vor kurzem in einem Video thematisiert:
Meiner Meinung nach zeigt dieses Video wunderbar, wo wir als Arbeitende in der Medienbranche, stehen sollten. Wir sind professionelle Mediengestalter, keine Studenten mehr, die noch in der Ausbildung stecken, und auch keine Menschen, für die das Gestalten von Medieninhalten nur ein Hobby und eine Freizeitbeschäftigung ist. Wir sollten uns als Profis verstehen, die auch dementsprechend bezahlt werden sollten.
Sicherlich muss man besonders am Anfang seiner Karriere auch Jobs annehmen, die weniger gut bezahlt sind, dies sollte jedoch auch so kommuniziert werden, sodass bei Folgeaufträgen auch ein angemessener Stundensatz gezahlt wird und man “nicht wieder für eine Kiste Bier” das Hochzeitsvideo des Bekannten produziert. Viel besser als mit dieser Grafik kann man das Problem nicht beschreiben, denke ich: