100. Inspiration

Unglaublich! Seit nicht weniger als 100 Wochen schreiben wir nun schon unseren Blog ‘Was uns inspiriert’. Manchmal war es einfach, manchmal war es kurzfristig, manches Mal war es purer Stress – aber immer hat es uns Spaß gemacht. Der oder Die du das hier nun liest, genau für Dich machen wir das! Seien es Filme, Gedanken oder technische Spielereien – mit unserem Blog haben wir versucht Dir ein Stück weit näher zu bringen was uns Reis+ eigentlich bedeutet und warum die Faszination ‘Medien’ uns so fasziniert. Für Inspiration Nr. 100 fanden wir, es sei an der Zeit einmal über das menschlichste zu sprechen, was Reis+ zu bieten hat: über uns. Warum machen wir das eigentlich – nicht Reis+ sondern Medien überhaupt? Was ist gut? Was ist schlecht? Was treibt uns an? Was lässt uns verweilen?

Darüber hinaus möchten wir auf einige Änderungen dieses Formates hinweisen. Aufgrund aktueller Begebenheiten wollen wir unsere Energie in Zukunft mehr auf andere – aufwändigere Formate konzentrieren – und werden nicht mehr im gewohnten Wochenrhythmus Inspirationen veröffentlichen. Ihr fragt Euch sicherlich: Why change a winning team? Uns liegt dieses Format sehr am Herzen, da es uns seit unserer Gründung begleitet, aber Euch jeden Link, der uns im Netz begeistert hat vor die Nase zu setzen halten wir mittlerweile nicht mehr für zielführend im Sinne des ‘Was uns inspiriert’ – sei es auch noch so ein interessantes Thema. Unsere Zeit, die wir in Reis+ investieren müssen wir drei uns – nach Daves Ausstieg noch viel mehr – neben Arbeit und Privatleben gut einteilen und in Rücksicht auf unsere aktuellen Ideen wollen wir Euch in Zukunft nun mehr ausführlichere Berichte über Medien liefern, die unserer persönlichen Erfahrung entspringen oder derer wir einfach deshalb mehr Aufmerksamkeit widmen wollen, da sie uns wirklich bewegt und eingehend geprägt haben. Sicherlich finden wir einen Weg Euch dennoch über unser ein oder anderes temporäres Lieblingsvideo zu informieren.

Bis dahin wünschen wir Euch viel Spaß bei Inspiration #100!

 

von Dominic

100 Inspirationen – fast zwei Jahre Themen rund um die Medien. Oder in meinem Fall die Technik im Bereich der Medien. Was ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist das jeder ein Künstler sein kann. YouTube, Andrew Kramer, Tutorials und der Zugang zu Inspiration machen es relativ leicht ein Medienprodukt zu schaffen. Das war früher anders. Damals hat auch ein Schnittplatz noch locker eine fünfstellige Summe gekostet. Heute? Nur das Abo der Schnittsoftware – läuft ja eh auf dem Heim-PC – und was ist das im Ernstfall? 19,99 €?

Künstler und Medienschaffende gibt es an jeder Ecke. „Ich mache was mit Medien“ ist zum Motto unserer Generation geworden. Nach zwei Jahren Reis+ und der Inspiration ist mir vor allem eines klargeworden:
Um nicht nur Einer von Vielen zu sein, muss man sich abgrenzen von all dem „Abkupfern“ und Tutorials nachbauen, was draußen in der Medienlandschaft an der Tagesordnung ist. Einzigartigkeit und Innovation sind die Stichwörter.

Der Weg, den ich für mich gefunden habe, ist ein zwiegespaltener:
Ein Pfad ist die oben schon angekündigte Technik. Ich sehe mich nur zu einem sehr kleinen Teil als „Künstler“, oder „Kreativer“. Ich bin Techniker. Besonders aufgefallen ist mir dies, im direkten Vergleich mit den vielen Mediengestaltern und Film- und Video-Editoren, die mir auf meinem bisherigen Weg begegnet sind. Im Vergleich zu denen sind also die Absolventen des Medientechnikstudiums, zu denen auch ich mich zählen darf, deutlich fitter, was Formate, Signale, Workflows und lösungsorientiertes Denken betrifft. Darum halte ich es für mich am sinnvollsten, das zu machen, was mir liegt und was der Großteil meiner Konkurrenten in der Branche „schlechter“ beherrscht als ich.

Neben der Technik im Sinne von Planung, Support, Installation, und IT-Tätigkeiten habe ich mein zweites Standbein in einem weiteren technischen Bereich gefunden: Dem Colorgrading. Der Weg dahin war ein kurioser. After Effects habe ich schon immer geliebt. Ich habe früher sogar Bilder in After Effects bearbeitet, weil ich Photoshop für so wahnsinnig ineffizient und unintuitiv gehalten habe. Für den 3D-Bereich war ich vermutlich zu wenig kreativ. Das hätte meine frühere Kunstlehrerin sicher auch bestätigt. Die glückliche Fügung war meine Begegnung mit dem Bereich der Farbkorrektur. Man hat eine Vorlage, muss also nicht von Null auf kreativ sein und etwas erschaffen, sondern man kann ganz im Sinne des Ingenieurs auf einer Grundlage aufbauen und diese optimieren. Des Weiteren muss man konzentriert und mit gutem Auge dabei bleiben. Für Leute mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne, oder „das passt schon“ Einstellung, ist dieser Bereich sicher nichts. Und der Kreis schließt sich: Es ist mit Sicherheit einer der technischsten und mathematisch anspruchsvollsten Bereiche der Medienproduktion. Wer schonmal zwischen Farbräumen jongliert und gewandelt hat, der weiß, dass die Matrizenrechnung dein Freund ist. Allein schon das Umstellen von Operationen beeinflusst Pegel und Codewerte enorm und besonders das Einhalten von technischen Normen ist ein großer Bestandteil des Jobs – da hilft es einen technischen Background zu haben.

Und so stehe ich nun da. Wie ich finde gut aufgestellt und interessiert, was die Zukunft so bringen wird. Ich hoffe auf zahlreiche interessante technische Neuerungen in den nächsten Jahren, freue mich auf neue Kameras und Spielereien und hoffe auch in den nächsten Jahren Teil von Film- und Kinoproduktionen sein zu können – sei es auf Seite der Technik, oder der Farben. Denn eines ist klar: Der Anspruch etwas zu kreieren, das nicht jeder schaffen kann, bleibt.

 

 

von Martin

DSCF3961Warum ich eigentlich ‘irgendwas mit Medien’ mache weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich weiß aber, dass ich mich 2010 an der HTWK Leipzig für den Studiengang Medientechnik beworben habe und angenommen wurde. Falls das nicht klappen sollte waren meine Alternativen Medizin, Biophysik und Lehrer für irgendwas. Ich habe zwar irgendwann mal unsere Schulband bei einigen ihrer in Wismar und Umgebung legendären Auftritten gefilmt, aber die Resultate waren mehr laienhaft als gekonnt zusammengezimmerte Videos mit damals noch Magix Video Deluxe. In meiner Erinnerung war ich jedoch nie so fasziniert von Videoschnitt und solchem Kram wie man es vielleicht sein sollte wenn man sich für ein derartiges Studium entscheidet, aber vielleicht hat auch der ein oder andere studentische Abend meine Gedächtnisleistung zu stark beeinträchtig. Falls Mama oder Papa das hier lesen, können sie ja mal einen Kommentar dazu abgeben. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2016 und ich kann auf eine Reihe sehr interessanter Erfahrungen zurückblicken, deren Erklärung im Detail den Rahmen weiterer 100 Inspirationen sprengen würde. Hier ein Auszug:

– vor laufender Kamera ohne Hose in eine mündliche Prüfung platzen
– mit verwirrten Arabern bei Al Jazeera telefonieren
– mit Batman zusammenarbeiten
– einen Plüschaffen auf Leben und Tod bekämpfen und gewinnen
– einen Energy-Drink erfinden und über eine fiktive Firma vermarkten
– im Sonntagsanzug mit der halbnackten Ex-Freundin meines Ex-Mitbewohners in Dominics Bett eine Erotikszene drehen
– von einem Pappaufsteller am Altar verlassen werden (super traurig)
– einen Schülerpraktikanten haben
– betrunken eine Volleyballmannschaft trainieren und gleichzeitig deren Maskottchen sein
– der Hochschule Mittweida Brötchen klauen und vom Gelände verwiesen werden
– den Leipziger Oberbürgermeister aus dem Fernsehstudio beamen
– mit dem Kalendermann auf einem Fahrradanhänger ‘Oh Tannenbaum’ singen und der Innenstadt verwiesen werden
– im Bademantel ein Interview geben
– bei einer Fernsehpreisverleihung unter die Gewinner schummeln

Was bewiesenermaßen für 2012_grenzganger_preistrager_bearbeitetmindestens eine halbe Stunde Stoff für Smalltalk auf WG-Parties liefert sind für mich wertvolle Erinnerungen und Erlebnisse, die mich und mein Verständnis meiner Selbst in der Welt der Medien stark geprägt haben. Vor allem die Hochzeitsgeschichte kommt immer sehr gut an – fragt meinen Friseur oder meine Oma. (Bei genug Likes veröffentlichen wir das Video von der Trauung mit Pastor Ben)

Und auch wenn ich in den ersten Semestern schnell erkannt habe, dass dieses Medienzeug irgendwie das richtige für mich ist, habe ich es – auch wenn ich es wirklich versucht habe – nie geschafft der typische Medien-Ingenieur zu werden. Andere waren besser in Kameraführung und Videoschnitt, wieder Andere in der Audioproduktion und noch andere haben das Prinzip hinter der AV-Technik wirklich verstanden – von Webdesign und Programmierung fange ich gar nicht erst an. Was ich jedoch verstand, waren die Anderen. Es hat einige emotionale Tiefs gebraucht, bis ich wirklich akzeptieren konnte, das ich meine technische Mittelmäßigkeit durch das ausgleichen kann, was mir wirklich liegt: Andere verstehen, reden und Charisma. (Danke Lennard) Und so bekam für mich der in unserem Studium inflationär benutzte Begriff der ‘generalistischen Ausbildung’ eine vollkommen neue Bedeutung. Mit anderen Worten: ich kann technisch nichts unglaublich gut, aber ich kann alle Gewerke verstehen und zwischen ihnen kommunizieren. Das klingt für Euch jetzt vielleicht genauso so schwach wie einst für mich, aber lasst Euch sagen, wenn Ihr einige Produktionen habt untergehen sehen weil man sich nicht versteht oder mitdenkt, dann lernt Ihr irgendwann denjenigen zu schätzen, der vermittelt. Selbst nachdem einige Dozenten nach fast abgeschlossenem Masterstudium meine Fähigkeiten immer noch belächeln, so weiß ich für mich, dass ich – um es möglichst abstrakt auszudrücken – Mehrwert generiere. Und auch wenn ich mich mittlerweile zu einem recht guten Kameramann gemausert habe, ist es für mich immer wieder ein großer Reiz Enthusiasmus zu bremsen bevor er entsteht – wenn von überall die besten Ideen für die beste Produktion der Welt auf mich hereinprasseln und mich meine antrainierte Skepsis erst einmal alles aufzählen lässt was schiefgehen kann. Dass ich mir damit im ersten Moment nichtIMG_20151220_103906584_HDR unbedingt Freunde mache ist mir durchaus bewusst, doch geben mir die Resultate der überdachten Ideen recht. Und um die Ernsthaftigkeit hier mal ein bisschen aufzulockern möchte ich unbedingt sagen, dass ich natürlich für jeden Schwachsinn zu haben bin, den wir Dullis uns bei Reis+ ausdenken! Doch irgendwomit muss man ja irgendwann sein Geld verdienen. Und um danach wiederum den Kreis zu schließen ist für mich jede unserer Aktionen eine neue Inspiration für die nächste. Weil ich weiß, dass wir uns unterwegs geil finden, hassen werden, wieder geil finden – eventuell verklagt werden – keiner was macht, versprechen uns zu bessern, alle etwas machen wollen, einer alles macht, einer beleidigt ist, ein anderer was macht, der eine sich beruhigt, wir den Kram veröffentlichen, uns freuen und wieder von vorne beginnen. Ich liebe es.

 

von Ben

In meinen Zeilen werdet Ihr an dieser Stelle keine ausführliche Beschreibung meiner Erfahrungen mit dem Studium der Medientechnik finden. Die wichtigste Geschichte meines Alltags mit Medien fand zu der Zeit statt, bevor ich überhaupt an der HTWK Leipzig eingeschrieben war.

Oft im Leben steht man mit wirrer Frisur und fauligem Atem vor dem Spiegel und haucht seinem müden Antliz fast schon flüsternd die tiefgründige Frage “Solls das jetzt etwa gewesen sein?” entgegen. Natürlich kommt es auf die eigene psychische Verfassung an, ob der dahingehauchten Hinterfragung all dessen, wofür man steht, ein selbstironisches Lächeln folgt oder ob man tief Luft holt, weil man keine so richtige Antwort hat und ein Seufzer das Beste ist, was einem in diesem Moment einfällt. Unabhängig davon dienen beide Reaktionen dazu, aus der traurigen Selbstreflexion auszubrechen und den Stier bei den Hörnern zu packen. Oder sich von ihm durch die wirren Gassen des eigenen Seins jagen zu lassen. Nicht der Moment, indem man sich selbst hinterfragt ist jedoch entscheidend. So oft ist die Wahrnehmung seines Ichs nur der erste Tritt in Richtung des zu rollenden Steines. Wichtig ist sie zu verwerten und in Aktion zu wandeln.

Irgendwas mit Medien war nicht das erste, das mir im zarten Alter von 18 durch den Kopf schoss, als ich zwischen Schulbrot und bevorstehender Abiturprüfung einen geistigen Ausflug in die ungreifbare Zukunft des Benjamin Schmidts wagte. Das ist mit ausreichend Distanz betrachtet schon recht kurios, wenn man bedenkt, dass mich Medien immer umgaben und ich mich in den bunten Sumpf dieser Welt tagtäglich stürzte. Fairerweise muss man zugeben, dass dies sicher kein hochklassiges Herausstellungsmerkmal darstellt. Gerade in unserer heutigen Zeit mutiert jeder 12 Jährige zu einem medialen Kraken, wenn er an der Bushaltestelle über das W100_3better twittert und  anschließend ein slimansches Tutorial übers Glücklichsein verfolgt, noch bevor der grimmige Bushfahrer seine Schüssel am Bordstein zwischenparkt. Jedoch habe ich mich immer sehr reflektierend mit Themen wie Videospiele, Filme, Musik und Fernsehen beschäftigt. Ich kann mich glücklich schätzen, zu der Generation zu gehören, die noch weiß, wie die Welt vor 2.0 funktionierte. Wie es ist, auf eine Internetverbindung zu warten oder im Laden Platten zu kaufen. Wir haben den Wandel als mediale Wesen aktiv mitgemacht und das Ergebnis nicht pfannenfertig mit der Muttermilch downgeloadet. Dadurch waren die genannten Themen mehr als nur eine Randnotiz, ich wuchs tatsächlich damit auf und nahm mich ihnen an. Ob nun über den Weg des Schallplattenkratzens, Beats im Fruity Loops bauen und selbstbeweihräuchernd auf Dauerschleife durch die elterliche Wohnung hallen lassen oder jedes Fitzelchen an Videospielgeschichte von Alex Kidd bis hin zu Solid Snake aufzusaugen – ich sprang kopfüber in diese wunderbare Welt. Doch vor Kurvendiskussionen und Griffen in einen Sack bunter Kugeln (mit Zurücklegen), kam es mir beim Biss ins Butterbrot nicht in den Sinn, diese Themen meines Lebens auch tatsächlich in beruflicher Sicht anzugehen. Es war vielleicht der Respekt vor der Perfektion oder die unbekannte Angst vor dem Bekannten. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, zu gut in der Schule gewesen zu sein und daher auf Studiengänge mit nahezu unknackbaren NC zuzuschreiten. Am Ende klang die Psychologie für mich doch als Berufsbild seriöser und vielversprechender. Und noch bis zum heutigen Tag erheben sich die Augenbrauen, gefolgt von einem fast schon demütigen “Oha!”, wenn man Unbekannten auf Parties nach dem vierten Bier erzählt, man habe sich acht Semester der Studie des menschlichen Geistes hingegeben. Doch bereits nach drei Semestern wußte ich damals, dass ich dieses Leben nicht bis zu meinem letzten Atemzug durchziehen will.

Also stand ich nun vor besagtem Spiegel und fragte mich “Solls das jetzt etwa gewesen sein?”. Und während sich mein studentisches Universitätspostfach mit unbeantworteten Emails über Psychologenparties, extrakurrikulären Veranstaltungseinladungen und Remindern hinsichtlich der Einschreibungen für Pflichtseminare füllte, offenbarte sich im Dunkel der eigenen Sinnfin100_5dung eine einzig zulässige Antwort: “Nein, soll es nicht!”. Die nachfolgende Erkenntnis ist retospektivisch zu trivial, war damals jedoch erst nach langer Überlegung zugänglich: Warum sollte das Aber so mächtig sein? Warum berichtet man anderen mit einem Glänzen in den Augen, welchem Hobby man nachgeht, um dann in die trockene Realität zurückkehren, in dem man ein Aber hinzufügt. “Aber ich studiere … Aber ich arbeite als…”. Es mag abgedroschen klingen, jedoch haben wir diesen Tanz nur eine gewisse Zeit reserviert. Warum sollte man also nicht dem nachgehen, was man liebt, statt das zu machen, was man für eine allgemeingültig richtige Berufswahl erachtet. Der Blick auf sein Selbst sollte daher niemals von Außen geschehen. Und so kam es, dass ich mit fauligem Atem diese Antwort meinem Spiegelbild entgegenmurmelte und mich dazu entschloss, auch nach vier Jahren des Psychologiestudiums den Resetknopf zu drücken und Medientechnik an der HTWK Leipzig zu studieren. Um mir das zurückzuholen, was mein Leben bereits von Kindesbeinen an begleitete – die Freude an Bildern, Tönen und Geschichten.

Vieles, was mich danach erwartete, hat vor allem Martin bereits beschrieben und das will ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Dadurch dass wir nicht nur bei Reis+, sondern auch im Studium eine dufte Clique waren, haben wir viele Erfahrungen und tolle Erinnerungen im Kollektiv gesammelt. Ich werde oft gefragt (meistens von der eigenen Stimme der Vernunft), ob ich es bereue, so lange Psychologie studiert zu haben und erst dann zu wechseln. Objektiv gesehen hätte es besser laufen können. Subjektiv war es genau richtig. So habe ich diese speziellen Menschen kennengelernt und so haben sich unsere Wege gekreuzt, die sonst vielleicht unbeachtet parallel verlaufen wären. Es war eine wundervolle Zeit mit Erinnerungen, die für ein halbes Leben reichen.

Deshalb bin ich froh, dass ich für das trübe Männlein im Spiegel die richtige Antwort parat und den Stier bei den Hörnern gepackt habe. Um einen Neustart zu wagen, der mir die besten Momente beschert hat, die ich mir vorstellen kann.

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We fix it in Post

von Martin

Was in unserem dritten Semester noch sinngebend für den tollkühn-kecken Namen ‘Fix It Later Productions’ von Dominics und Bens Fantasiefirma in einem Modul Namens ‘Praxis der Medienproduktion’ herhielt, fand sich 2013 als Titel eines Kurzfilms der Firma Autodesk wieder. Ein kurzer Satz den man in der Medienbranche nur allzu oft hört und mal mehr oder weniger Ernst gemeint bei Videoproduktionen in die Runde geworfen wird: We fix it in (the) Post. Gemeint ist damit kleine Produktionsfehler am Set, fehlende Requisiten oder vielleicht auch ganze Schauspieler in der Postproduktion am Computer nachzubilden – je nachdem wie Ernst es gemeint oder wie groß das Problem war.
Autodesk hat mit ihrer Software Smoke dazu ein Tool entwickelt, dass sich dazu besonders gut eignen soll. Um das zu veranschaulichen hat Regisseur Jeremy Hunt einen kleinen Film gedreht, der auf überspitze Art zeigt, wie tief sich der Gedanke Dinge nicht am Set sondern in der Postproduktion zu realisieren in die Köpfe der Medienschaffenden gebohrt hat.

Natürlich soll dies als Werbung für Smoke herhalten, doch wenn sich wie im Hobbit bereits gestandene Zauberer vor lauter Grün an den Kopf fassen und digitale Hasen günstiger sind als echte, dann ist’s wohl auch irgendwann mal zu viel des Guten.

Daher sehe ich den heutigen Kurzfilm als Kunstwerk der Postproduktion aber auch als Erinnerung daran, dass man im Computer zwar viel erschaffen kann, aber aufpassen muss, dass dabei das Leben nicht auf der Strecke bleibt. Wie schon Kermit der Frosch sagte: It’s not easy being green. Viel Spaß!

Das war’s dann auch schon mit Inspiration #99 (# = Nummer). In der nächsten Woche machen wir dann die 100 voll! Juhu! Da gibt’s dann was Besonderes. :-O

Bis dahin!

Das ist ja der Hit man!

von Martin

Dieses Vorwort geht raus an die Dozentin, die meine Masterarbeit betreut. Falls Sie das hier lesen sollten, bin ich natürlich sehr fleißig am recherchieren und schreiben und so! Und dies hier ist keinesfalls etwas, dass ich viel lieber mache als Bücher lesen, alte Leute zitieren und Fußnoten einfügen! Die Jungs mussten mich förmlich dazu zwingen die Arbeit niederzulegen um die Inspiration zu schreiben! Ganz ehrlich! Ich weiß! Das geht ja gar nicht! Trotzdem muss es sein… :(

Um alle Parteien zufrieden zu stellen nehme ich einfach die Gelegenheit wahr heute über etwas zu schreiben, auf das ich während der Recherchen für meine Arbeit gestoßen bin und ebenfalls sehr gut in unseren Blog passt. Donnerwetter! Ich muss ja tatsächlich was tolles studieren! Für meine Abschlussarbeit befasse ich mich damit, wie man doch bitte all die tollen interaktiven fiktionalen Inhalte, die uns das Internet bietet ins lineare Fernsehen übernehmen kann.

Mit Breaking News haben wir seinerzeit selbst zu diesem Pool an interaktivem Content beigetragen. Und auch die Jungs und Mädels von RealmPictures haben sich auf ähnliche Pfade begeben. Allerdings nicht wie wir auf Basis von Mehrheitsentscheidungen durch Einbezug einer großen Community sondern indem Sie zunächst ahnungslose Chatroulettanten in ein actiongeladenes First-Person-Adventure stürzten. Mit Level 1 und Level 2 haben Sie dabei bereits eine verdammt gute Show abgeliefert. Ihr vorläufiges Meisterwerk sollten sie dann allerdings mit Real Life Hitman vollbringen. Richtig gehört! Ihr seid der Hitman und müsst eine Zielperson eliminieren – also Ihr steuert den Hitman, der sich in Echtzeit durch ein echtes Schloss schleicht und Wachen, Personal und schließlich den Bösewicht vielleicht nicht ganz echt ausschaltet. Es ist ja immerhin noch ein Spiel.
Um dieses Abenteuer für die Probanden zu realisieren wurde nicht nur einiges an Technik und Personal aufgefahren, sondern es gab auch im Vorfeld ordentlich Gehirnarbeit zu leisten um auf alle Möglichkeiten vorbereitet zu sein.
Für die Durchläufe dann standen Sie ebenfalls vor unterschiedlichsten Herausforderungen: Wir müssen die Third-Person-Sicht dem Spiel möglichst genau anpassen und das Live-Voice-Over möchte doch auch bitte mit allen Effekten, Dialogen und der Musik in Echtzeit gemischt werden!
Halleluja! Wie das dann alles aussieht könnt Ihr Euch unten im Video anschauen.

Was mir etwas Freude an dem Ganzen nimmt, ist die Tatsache, dass oben angesprochene Probanden leider Gottes sogenannte YouTuber sein mussten… Furchtbar.
Ich kann nur hoffen, dass RealmPictures sich für ihr nächstes Projekt wieder an unbekannte Dus und Ichs hält.
Jetzt müssen wir es ja nur noch schaffen, diese Art von Spiel/Film jedem von uns zur Verfügung zu stellen… Vielleicht weiß ich ja nach meiner Masterarbeit mehr. Ich halte Euch auf dem Laufenden! ;)

Ihr wisst was jetzt noch fehlt: Eine freche Catchphrase in aktuellem Internetjargon und das Behind The Scenes Video.

-> Hier noch 1 nices Video vong hinter den Kulissen her:

Im Sturm der Kommunikation

von Ben

Auch heute gibt es von mir keine sonderlich innovativen Entdeckungen in der Medienbranche, sondern ein paar Gedanken zu alltäglichen Eigenheiten unserer Kommunikation. Mir ist durchaus bewußt, dass diese nicht neu oder überraschend sind, jedoch habe ich mir vorgenommen, noch einmal darauf hinzuweisen, um den rollenden Stein eines abweichenden Sozialverhaltens im Internet für alle im Auge zu behalten. Denn da haben sich zwei wichtige Veränderungen ergeben.

In einer anderen Inspiration habe ich bereits über das Phänomen der Zeitverdichtung geschrieben. Durch die erhöhte Taktung unserer Botschaftenproduktion sowie der grenzenlosen Erreichbarkeit in der many-to-many-Dialektik hat sich der Mensch auf ein neue Ebene des sozialen Miteinanders eingelassen und muss dementsprechendes Management von In- und Output etablieren, um die Flut an Informationen bewältigen zu können. Dabei sind jedoch nicht nur die kognitiven Anforderungen von neuer Qualität, sondern auch die Folgen dieser digitalen Marktschreierei. Jeder kann Meinungen generieren und sie bloßstellen. Dabei werden Quellen nicht immer nachvollziehbar recherchiert und vor allem der qualitative Anspruch an eine Botschaft ist in der Verkettung einer massenhaften Beteiligung nur noch mit Vorbehalt gegeben. Die Manipulation einer Information innerhalb dieser neuzeitlichen Form von “Stille Post” führt dementsprechend zu keiner Kommu1Erleichterung beim Nutzer. Klar kann man in diesem Moment sagen, dass die permanente Verfügbarkeit von Input nur von Vorteil sein kann, jedoch bringt sie schweres Gepäck mit sich, da der Empfänger permanent Content prüfen und bewerten müsste. Das war nicht immer so. In Zeiten, in denen noch wirklich nachgeschlagen werden musste und die heimische Brockhaus-Sammlung erste Anlaufstelle für Wissen war, konnte Information in seiner qualitativen Beschaffenheit relativ transparent eingeordnet werden. Die digitale Recherche via Mausklick öffnet jedoch die Kiste der informativen Pandora. Eine Verlinkung von Quelle und Botschaft ist daher nicht mehr eindimensional möglich und lässt dem jeweiligen Usern nicht anderes übrig, als wohlwollend wackeligen Content zu sammeln. Der Mensch 2.0 begibt sich damit auf eine Reise der Gutgläubigkeit, da sein System unmöglich alle einströmenden Informationen auswerten kann und das Abwinken von qualitativer Sicherheit logische Konsequenz ist. Die schier grenzenlose Erreichbarkeit von Inhalten hat uns damit kein Universum des Wissens ermöglicht, sondern die eigenen Scheuklappen stabilisiert. Der Mensch geht unreflektiert an Information und wandelt sich zu einer Marionette, die im Sturm der Flut an Botschaften nur noch gutgläubig in den Strippen hängt. Dabei sammelt er nur noch, generiert aber nicht mehr durch eigene Erkenntnis. Vorgefertigte Antworten auf alles unterbinden somit den Selbstfindungsprozess. Ob das korrekte Schneiden einer Zwiebel, Bügeln von Hemden oder diverse “Livehacks” – der Zugang ist überall gegeben. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist der eigene Weg. Der moderne Hausmann bahnt sich zur Lösung auf digitalen Pfaden, jedoch nicht, in dem er selbst die Werkzeuge experimentiert. Recherche, Austausch und Weiterentwicklung werden demnach outgesourced, um zeitlich Platz für mehr Aufgaben im Alltag zu schaffen. Ob das kritisch zu bewerten ist? Man wird es sehen, jedoch unterbindet die Verfügbarkeit von Tutorials für unser Leben die Selbstständigkeit unseres eigenen Erkennungsprozesses.

Doch auch nicht nur intra- sondern ebenso interkommunikativ hat der Kosmos an Botschaften seine Spuren hinterlassen. Durch die schnelle Produktion von Nachrichten muss im Meer dessen ein Effekt provoziert werden. Scheinbar etabliert sich der Gedanke, dass die eigenen Worte trotz tausender Mitkonkurrenten  individuelle Auswirkung hat. So adressiert man bewußt in sozialen Netzwerken eine, speziell an den Sportstar gerichtete BotschaftKommu2 in dem Glauben, diese hätte in der Masse von anderen Kommentaren tatsächlich Gewicht und erreicht das Ziel. Wenn der Glaube nicht in diese Richtung gehen würde, existiert keine Motivation, überhaupt einen Text zu verfassen. Das der Inhalt jedoch niemals sein Ziel erreichen wird, ist jedoch allein aus logischer Betrachtung der kommunikativen Konkurrenz realistischer. Demnach bemüht der Einzelne Tricks, um dennoch eine emotionale Resonanz zu erwirken, um sein eigenes, digitales Handeln mit existentiellem Sinn zu untermauern. Dieser Austausch ist jedoch nicht durch ausgearbeitete Inhalte gekennzeichnet, sondern nimmt im kommunikativen Miteinander die Schnellstraße der emotionalen Stimulation. Auf deutsch: Provokation, um einen Herzschlag beim totgeglaubten Gegenüber zu erzwingen. Bemängelt man im Jahr 2016, dass die Menschen nicht mehr richtig miteinander reden, so irrt man. Im Shitstorm sind die Nutzer geeint. Kein anderer Anlass, als die empörende Auseinandersetzung mit einem Kontrapunkt freut sich über die Vielzahl an Beteiligung. Der Mensch 2.0 will hassen, um erhört zu werden. Entweder im Verbund gegen einen gemeinsamen Feind oder innerhalb einer vielgliedrigen Konfrontation mit anderen Nutzern. Im negativen Arousel findet sich die existentielle Berechtigung des Produzenten einer kommunikativen Botschaft. Und so befindet man sich im wiederkehrenden Prozess der inhaltlichen Nullmenge. Die Prämisse der Provokation zu Beginn eines Austausches zielt nicht auf eine Lösung, einen Weg zum Ziel. Einzig und allein das Gehörtwerden ist aktuell Inhalt des digitalen Miteinanders.

Das ist nichts Neues und jedem bewußt, aber dennoch kann man nicht behaupten, nicht schon selbst durch die Eigenheiten unserer aktuellen Kommunikation in diese Pfützen getreten zu sein. Die Konsequenzen sollen hier nicht besprochen werden. Fakt ist: der many-to-many-Austausch hat neben sicherlich vielen positiven Aspekten ebenso bittere Nebeneffekte. Der Mensch scheint noch immer nicht vollständig dafür geschaffen zu sein, diese neue Form sorgfältig und vorsichtig zu handhaben. Vielleicht sollten wir das im Hinterkopf behalten, wenn wir Inhalte in Zukunft suchen sowie produzieren.

 

In der Ruhe liegt die Kraft

von Martin 

Ich mag keine Hektik. Wer mich kennt weiß, dass es bei mir eher gemütlich zugeht. In Tagen von Timelapsen/s (?) und Zeitverdichtung ist es meiner Meinung nach ganz essentiell sich zumindest ab und zu auch mal auf das Ruhige, das Langsame zu besinnen. Ihr braucht jetzt aber nicht fürchten, dass dies ein dröger Vortrag über die Vorteile der Behäbigkeit wird. Vielmehr möchte ich Euch in dieser Inspiration Die Kunst des Langsamen im Film näher bringen. Besser gesagt Euch jemanden näher bringen, der Euch das dann näher bringt.
Auf dem YouTube-Kanal The Discarded Image habe ich vor einiger Zeit einen kurzen Clip gefunden, der mich zu diesem Beitrag inspiriert hat. Abseits der Möglichkeit die Zeit im richtigen Leben zu manipulieren bieten uns Filme die Möglichkeit dies ausgiebig zu tun. Julian Palmer zeigt uns in seinem Video wie die Filmsprache durch Slow Motion beeinflusst werden kann. Seht selbst:

Herrlich langsam. Jetzt möchte ich Euch noch an zwei von meinen liebsten Slow Motion Szenen teilhaben lassen.
Zum einem ist da Hammys Supermove. Ihr wisst schon Hammy das hyperaktive Eichhörnchen aus dem Animationsfilm Ab durch die Hecke. Für diejenigen, die damit nichts anfangen können: Eines schönen Tages wachen die Tiere im Wald auf und bemerken voller Schreck, dass ein Großteil ihres Waldes über Nacht einer neue Wohnsiedlung weichen musste. Sie finden das nicht gut. Es eskaliert. Und es gibt Hammy als lustigen Sidekick. Das sowieso schon viel zu schnelle und hippelige Hörnchen, darf sich am Ende des Filmes endlich den lang ersehnten Energydrink einverleiben. Das resultiert darin, dass sich alles für Hammy zu verlangsamen scheint, während er in seinem Superspeed ganz normal durch die Welt laufen kann. Und weil YouTube ach so ein wundervoller Ort ist, gibt’s das Ganze auch unterlegt mit Eurythmics:

Die zweite Szene macht von Slow Motion zwar nur kurz Gebrauch, allerdings trägt sie beim wohl am besten inszenierten Tischkicker Spiel der Filmgeschichte zum nervenaufreibenden Höhepunkt bei.
Mit einer ganz klaren Empfehlung sich den gesamten Film anzusehen (meiner Meinung nach einer der besten deutschen Film ever, ever!) folgender Ausschnitt aus Absolute Giganten:

Das war dann jetzt aber auch genug und so langsam könnt Ihr Euch wieder dem widmen wovon Ihr Euch mit dieser Inspiration abgelenkt habt. Aber ganz langsam.

Grüße,
Jemand, der eigentlich seine Abschlussarbeit schreiben sollte.

32000 Iso

von Dominic

Der Titel lässt einige vielleicht schon vermuten, worum es geht. Sony hat mit ihrer Sony A7s damals den Grundstein für Nachtaufnahmen gesetzt – ISO-Einstellung bis 400.000, ich glaub es hackt. Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan der Kamera, was jedoch größtenteils daran liegt, dass viele Kameramänner, die zu mir ins Grading kommen, die Kamera neben der Alexa, Red, oder wenigsten Sony F5 einsetzen und sie im Vergleich halt immer noch ein Fotoapparat ist, der filmen kann und qualitativ massiv abkackt.

Dennoch möchte ich euch heute ein Werk zeigen, dass die Stärken der Kamera im besten Maße darstellt: “Moonlight“. Wie immer bei guten Vimeo-Videos: Lest Euch auf jeden Fall die Beschreibung durch und schaut Euch die dem Video angehängten Fotos an! Viel Spaß!

Hell’s Club Vol. 2

von Martin

Nach unserem letzten Besuch im Hell’s Club und dem damit einhergehenden Massaker an Hollywoodsternchen musste der Besitzer den gesamten Laden renovieren und auch seinem Ruf einen neuen Anstrich verpassen. Das ihm das gelungen ist, zeigt der Ansturm an Gästen, die dem alten Schuppen neues Leben verleihen. Also auch Zeit für uns dem Hell’s Club einen weiteren Besuch abzustatten. Und oh schauet her! Sie sind alle wieder da! Jean Claude van Damme und Jean Claude van Damme sehen Jean Claude van Damme beim Tanzen zu, während der Antman versucht den stampfenden Füßen der Meute auszuweichen. Daft Punk droppt die Beats und wir sehen uns einer unheilvollen dunklen Bedrohung gegenüber. Können die Ghostbuster-Jedi-Terminator-Vampirjäger-Mafiosi diese aufhalten?

Antworten gibt’s in Hell’s Club 2 Another Night. Großartiger zweiter Teil eines großartigen Mashups. Mit dabei sind ALLE. Schaut einfach in den Abspann.

There is a place where all fictional characters meet. Outside of time, outside of all logic, this place is known as HELL’S CLUB.

 

An Assistant a Day keeps the Trouble away

von Martin

Vom Allvater aller YouTube Filmemacher Freddy Wong und seiner Produktionstruppe RocketJump haben wir in einer unserer ersten Inspirationen bereits berichtet. Freddy – der btw mehr Kompetenz im Haaransatz hat als alle, die sich selbst als sogenannte YouTuber bezeichnen zusammen #pfui – wurde 2015 vom Forbes Magazine sogar auf dessen ‘30 under 30 Entertainment List‘ einflussreicher Persönlichkeiten der Unterhaltungsbranche gesetzt. Glückwunsch! Geiler Typ! Auch daher freut es uns umso mehr, dass er uns jetzt mit der Rocket Jump Film School (RJFS) Einblicke in seine Arbeit gewährt und seine Magie ein Stück weit entschlüsselt.

 

Ans Herz legen möchte ich Euch aber das besonders sympathische Tagebuch eines seiner Produktionsassistenten: A Day in the Life of a Production Assistant. Viel Vergnügen!

 

 

Alle Videoclips der RJFS findet Ihr hier: www.school.rocketjump.com/learn

The Start of an Ending

von Martin

Schnappschuss (2016-05-25 12.39.23)

Das dicke Ende kommt erst noch – so funktioniert ein Film. Dramaturgie, Szenenaufbau und Spannungskurve. Der Videoclip dieser Inspiration zeigt wie nah sich Anfang und Ende eines Filmes jedoch (auch) abseits der Handlung stehen können – und das allein durch ihre Bildkomposition. Dazu stellt Miguel Faus in seinem fünfminütigen Video die ersten und die letzten Frames aus Filmen vergangener Jahrzehnte gegenüber.

Als ich das Video zum ersten mal sah, war es für mich immer dann besonders wenn ich den gezeigten Film auch in Gänze gesehen hatte und binnen dieser weniger Momente, in der ich die Frames sah, erschloss sich in meinem Kopf die gesamte Handlung dazwischen und bündelte alle Emotionen und Gedanken die ich während des Sehens erlebt habe. Ein tolles Gefühl.
Doch nicht nur diese Entführung ins cineastische Gedächtnis ist bemerkenswert, sondern ebenfalls Cinematografie und die Ähnlichkeit der ersten und letzten Bilder in manchen Filmen, die einem vielleicht erst bei der direkten Gegenüberstellung so richtig bewusst werden. Da wird ordentlich Raum frei für tiefgehende Spekulationen darüber ‘Was der Künstler uns damit sagen will’.

Viel Spaß!

 

Der Arzt dem die Frauen vertrauen

von Martin

‘Ja da steht so ein geleckter Typ in der Mitte und schreit. Das feiern etliche oberkörperfreie andere Typen mit Glatze und die rennen dann im Kreis. Dann wird’s komisch, aber ich fand’s cool.’ So würde ich Euch das Video dieser Inspiration beschreiben wenn es mal schnell gehen muss. Heute ‘Witch Doctor‘ brougth to you by De Staat einer niederländischen Rockband. Ganze drei Minuten ist dieser Clip kurz aber abgesehen davon, dass mich auch die Musik irgendwie abgeholt hat, hat mich eines eigentlich noch viel mehr fasziniert: Das einfache aber doch geniale Musikvideo. Die Idee scheint jemandem gerade noch kurz vor der Produktion eingefallen zu sein, so simpel ist sie. In der Umsetzung jedoch fesselt einen die durch CGI und Motion Capture zum Leben erweckte Masse aus halbnackten Männern doch schon sehr. Mich sogar in dem Maße, dass ich mir das Video gleich drei Mal hintereinander angesehen habe. Der Moment in dem abgehoben wird. #spoiler
Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe beweisen mehrere Awards wie der Playgrounds Festival 2015 ‘Best Local’ Award, der französische ‘Prix de Public’ und der ‘Grand Prix for Best Dutch Animation’ 2016. Dieser Tage sind die Jungs als Support von Muse unterwegs und hauen weiter auf den Putz. Bedeutet für Euch: Auf geht’s!


Und was wäre eine vernünftige Reis+ Inspiration ohne ein Making of? Na eben! Also da habt Ihr: